Berufsabschluss nachholen lohnt sich immer und ist einfacher als man denkt
Deutschland gilt als das Land der Fachkräfte. Zu Recht ist man stolz auf die gute Berufsausbildung und den hohen Anteil an Menschen mit abgeschlossener Ausbildung. „Weitgehend unbekannt ist aber, dass andererseits hierzulande sehr viele Menschen arbeiten, ohne für den ausgeübten Job den richtigen Berufsabschluss in der Tasche zu haben“, erklärt Oliver Schönfeld von Ratgeberzentrale.de. Sie würden in der Praxis oft anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben, seien aber sozial schlechter gestellt als der durchschnittliche Arbeitnehmer und Schätzungen zufolge etwa viermal so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen.
Hessen: Initiative für Beschäftigte ohne Berufsabschluss
Durch das Nachholen eines Berufsabschlusses lassen sich nicht nur sozialer Status und Selbstwertgefühl steigern, sondern auch das Einkommen. Die Politik beginnt bereits zu handeln. Um die beruflichen Perspektiven von Beschäftigten ohne Berufsabschluss zu verbessern, hat zum Beispiel das Bundesland Hessen die Initiative ProAbschluss gestartet. Gespeist wird das Programm aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds. Es fördert gezielt das Nachholen von Berufsabschlüssen. Hessen ist damit das erste Flächenland, das eine derart richtungsweisende Initiative gestartet hat. „Das Programm ist eine gewaltige Hilfe für beide Seiten. Es lohnt sich für Unternehmen mindestens genauso wie für die Beschäftigten, wenn ein Berufsabschluss nachgeholt wird“, so Frank Walter Schmidt, Bildungscoach beim Technologie- und Innovationszentrum Gießen. Unter www.proabschluss.de gibt es mehr Informationen.
Auch in anderen Bundesländern wird unterstützt
Auch in Bundesländern ohne ein so gezieltes Förderprogramm können Beschäftigte ohne Berufsabschluss ihre Situation verbessern. Bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) und den Handwerkskammern (HWK) etwa kann man vielerorts die sogenannte Externen-Prüfung ablegen und so den Berufsabschluss nachholen. Erkundigen sollte man sich auch, wo berufsbegleitende Bildungsmaßnahmen angeboten werden und ob der Arbeitgeber bei der Finanzierung Unterstützung leistet.
Quelle: djd