Düsseldorf – Rund 1,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu Elektrizität. Von den zehn energieärmsten Ländern liegen sieben in Afrika, Tansania ist eines davon. In Deutschland hingegen ist ein Leben ohne Strom kaum noch denkbar. Die dafür notwendige Infrastruktur ist vorhanden und die Möglichkeiten der Stromerzeugung vielfältig. Deutschland steckt mitten in der Energiewende: Kohle, Atomkraft, Erdgas sowie Öl sollen durch regenerative Energiequellen ersetzt werden. In Tansania dagegen ist die Stromversorgung unzureichend. Von der Energiearmut ist vor allem die Landbevölkerung betroffen. Eine Möglichkeit abgelegene Dörfer mit Solarstrom zu versorgen sind Mini-Grids: Anlagen, die autark und mit Hilfe von Sonnenenergie funktionieren. Rafiki Power, Anbieter von Mini-Grids, zeigt anhand der Infografik, wie gravierend die Unterschiede zwischen Tansania und Deutschland hinsichtlich der Energieversorgung und der damit zusammenhängenden Wirtschaftsentwicklung sind – und wo die Chancen der Energieversorgung in Zukunft liegen werden.
Quelle: Rafiki Power/Mashup Communications GmbH
Trotz ausreichender Ressourcen: Stromarmut in Tansania
Die Energieversorgung ist in Deutschland durch die gut ausgebaute Infrastruktur zu 100% abgedeckt – abgesehen von der Bevölkerung, der aus Zahlungsgründen der Strom gesperrt wurde. Laut Bundesnetzagentur waren es im Jahr 2015 0,8%. Im Jahr 2016 betrug der Energieverbrauch pro Einwohner 7.035 kWh. Der Endenergieverbrauch in Deutschland ist in den letzten 30 Jahren kaum gesunken. Es wird zwar immer mehr Energie effizienter genutzt und teilweise eingespart, doch das Wirtschaftswachstum und die Konsumsteigerungen verhindern einen deutlicheren Verbrauchsrückgang. Im Gegensatz dazu haben in Tansania weniger als 20 % der Bevölkerung Zugang zu Strom. Im Jahr 2016 betrug laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Energieverbrauch pro Einwohner 100 kWh. Es fehlt an der nötigen Infrastruktur, insbesondere in den ländlichen Gebieten. In Dörfern ohne Strom wird die Entwicklung von Landwirtschaft und Gewerbe gehemmt, Krankenhäuser arbeiten ohne Kühlung und Maschinen, Kinder besuchen Schulen ohne genügend Beleuchtung. Dabei weist Tansania eine hohe Kapazität an Sonnenlicht, Wasser und Biomasse vor, die weitere Möglichkeiten für die Installation von neuen Stromzugängen bietet. Ein wachsender Teil der Bevölkerung könnte somit Zugang zu Elektrizität durch einzelne, netzunabhängige Solarsysteme sowie Inselnetze erhalten.
Mangelnde Energieversorgung: Hemmnis für Wirtschaftswachstum
Trotz keineswegs schlechter Ressourcenausstattung, Durchführung zahlreicher wirtschaftspolitischer Reformen in den letzten 40 Jahren und der vergleichsweise hohen Wachstumsraten im letzten Jahrzehnt, ist Tansania laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf- Einkommen von 829 Euro pro Jahr immer noch eines der ärmsten Länder der Welt. In Deutschland beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt über 41.000 Euro. Im Jahr 2016 betrug das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 3 Mrd. Euro. … weiterlesen »