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Lindlar: Kreis bot Forum über Strategien in der sozialen Wohnraumförderung

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Lindlar – Wie lassen sich die Herausforderungen im Bereich des sozialen Wohnungsbaus meistern, die sich durch die demografische Entwicklung und die gestiegene Anzahl von Zugewanderten ergeben?

Antworten darauf gab es bei einer Veranstaltung des Oberbergischen Kreises mit Fachvorträgen auf :metabolon. Mit der Veranstaltung „Mehr Wohnraum für Flüchtlinge – neue Strategien – neue Wege“ hat der Oberbergische Kreis nicht nur Fachpubliklum sondern auch Bürgerinnen und Bürger erreicht.

Das Bedarfsniveau Mietwohnungsmarkt des Oberbergischen Kreises ist differenziert. (Grafik: OBK)
Das Bedarfsniveau Mietwohnungsmarkt des Oberbergischen Kreises ist differenziert. (Grafik: OBK)

„Wir wollten einen Überblick über den aktuellen Stand und die Fördermöglichkeiten von Wohnraum geben, denn in den kommenden Jahren sind erhebliche wohnungswirtschaftliche Investitionen erforderlich“, sagt Landrat Jochen Hagt. „Die deutlich gestiegene Anzahl von Zugewanderten stellt eine große Herausforderung dar. Zur Integration dieser Menschen ist geeigneter, bezahlbarer Wohnraum schnell und flexibel bereitzustellen.“

Hinsichtlich des Wohnungsbestands und des -bedarfs im Oberbergischen Kreis wurde deutlich: Die Zahl der verfügbaren geförderten Wohnungen ist hier in den letzten 5 Jahren von 9.133 auf 6.239 (Stand Dezember 2014) gesunken. Für diejenigen Einwohner Oberbergs, die auf preiswerten Wohnraum angewiesen sind, fehlt das entsprechende Angebot. „Gleichzeitig gibt es Stadtquartiere mit Leerständen und erneuerungs- bzw. sanierungsbedürftigen Wohnungsbeständen. Ziel ist die Schaffung eines bezahlbaren und breit gefächerten Wohnungsangebots und eines attraktiven Wohnumfelds in sozial stabilen Quartieren“, sagt der leitende Kreisbaudirektor des Oberbergischen Kreises, Uwe Stranz.

Zurzeit werden im Oberbergischen Kreis Wohnungen für Flüchtlinge auf dem freien Wohnungsmarkt bevorzugt zentrumsnah angemietet. Dadurch fehlt dem Wohnungsmarkt der preisgünstige Wohnraum in guter Lage. Auch die demografische Entwicklung erfordert neue Wohnangebote und Wohnqualitäten für ältere Menschen. „Hier müssen vorhandene Barierren im Wohnbereich und im Wohnumfeld abgebaut werden“, sagt Landrat Jochen Hagt. „Gleichzeitig müssen generationsgerechte, bezahlbare Wohnangebote geschaffen, beziehungsweise erhalten werden.“ In seinem Impulsvortrag zur Veranstaltung auf :metabolon hat Landrat Jochen Hagt über das mehrjährige Wohnraumförderprogramm (2014 bis 2017) informiert. „Durch die zurzeit sehr niedrigen Darlehenszinsen ist die Investitionsbereitschaft im Bereich des preiswerten Mietniveaus bei Privatinvestoren, anders als in der Vergangenheit, nicht hoch. Hier sind die Wohnungsbaugesellschaften und auch die Kommunen gefordert“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Für das Programmjahr wurde dem Oberbergischen Kreis ein Budget von 6.300.000 € zur Verfügung gestellt, für die Förderung von Mietwohnungen sowie Wohnraum für Zugewanderte. Bisher konnte nur in den Kommunen mit hohem und überdurchschnittlichem Bedarf an Mietwohnungen gefördert werden, obwohl der Bedarf insbesondere an barrierefreien Wohnraum in allen Gemeinden und Städten besteht. Das hat sich nun durch die gestiegene Zahl der Zugewanderten verändert. Nun kann in allen Mietniveaus gefördert werden. Auch wird durch die angebotenen Tilgungsnachlässe die Investition in preiswerten Mietwohnungsbau wieder interessant.

Den Wohnraumbedarf im Oberbergischen Kreis vermittelte Volker Gülicher, Leiter des Amtes für Geoinformation und 10.03.2016: Kreis bot Forum über Strategien in der sozialen Wohnraumförderung Seite 4 / 4 Liegenschaftskataster des Oberbergischen Kreises. (Foto: OBK)
Den Wohnraumbedarf im Oberbergischen Kreis vermittelte Volker Gülicher, Leiter des Amtes für Geoinformation und Liegenschaftskataster des Oberbergischen Kreises. (Foto: OBK)

„Vor dem Hintergrund der demografischen und sozialen Entwicklung unserer Gesellschaft müssen die Kommunen im Bereich der Wohnpolitik mehr Verantwortung übernehmen, sich über Strategien einer zukunftsfähigen, ausgewogenen Wohnungsmarktentwicklung und Wohnraumversorgung informieren und praxisnahe wohnungspolitische Handlungskonzepte entwickeln“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Kommunale wohnungspolitische Handlungskonzepte sollen in Zukunft als Voraussetzung und Grundlage für den Einsatz von Wohnraumförderungsmitteln verbindlicher werden als bisher und bestimmten formellen und inhaltlichen Mindestanforderungen genügen.

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