Die 69. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist zu Ende. Die sechs Landessynodalen aus dem Kirchenkreis An der Agger haben nach einer thematisch sehr vielfältigen Woche ihre Arbeit beendet
Kirchenkreis An der Agger/Bad Neuenahr. Ein 14-stündiger Wahlmarathon, ein spätabendliches Konzert aller Kreiskantoren, die Themen Neue Gemeindeformen, 500 Jahre Reformation, Leitlinien für die Bildungsarbeit der Landeskirche, Flüchtlingspolitik, die Ausbildung von Prädikanten und Prädikantinnen, Klimaschutzmanagement und etliche Punkte mehr standen auf der umfangreichen Tagesordnung der sechstägigen Synode in Bad Neuenahr. Für den Kirchenkreis An der Agger waren dabei: Superintendent Jürgen Knabe, Renate Karnstein (Kirchengemeinde Holpe-Morsbach), Stefanie Schönborn (Kirchengemeinde Derschlag), sowie erstmals Pfarrer Walter Pollmann (Kirchengemeinde Rosbach) und Thomas Terberger (Kirchengemeinde Marienberghausen). Jürgen Vogels aus Wiehl war als Vertreter des CVJM-Westbunds von der Kirchenleitung als Mitglied der Landessynode berufen worden. Jürgen Knabe wurde von der Synode in den Ständigen Ausschuss für Kirchenordnungs- und Rechtsfragen wiedergewählt. Stefanie Schönborn, Grundschullehrerin in Hunsheim, wurde erstmals in den Ständigen Ausschuss für Erziehung und Bildung gewählt.
Die Landessynode stand ganz im Zeichen des Reformationsgedenkens. Das spiegelte sich unter anderem wider in den Beratungen, in einer Ausstellung zu Reformatorinnen, Theater, einem Vortrag über konfessionelle Vielfalt im Rheinland und einem Konzert aller Kreiskantoren in der evangelischen Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr. Auch Hans-Peter Fischer, Kreiskantor des Kirchenkreises An der Agger, nahm als Chorsänger an dem Konzert am Mittwochabend von 22 bis 23.30 Uhr teil. Auf dem Programm standen fünf Viertelstunden Kirchenmusik aus fünf Jahrhunderten. Superintendent Jürgen Knabe: „Ohne die Tiefe und die Ausstrahlungskraft der Kirchenmusik ist Kirche nicht denkbar.“ Präses Manfred Rekowski bestätigte seine Teilnahme an dem Zentralen Reformationsfest im Kirchenkreis An der Agger am 24. September 2017. Auch in den morgendlichen Andachten war die Reformation das bestimmende Thema. Jürgen Knabe leitete wie immer die Gebetsgemeinschaften auf der Synode.
Mit großer Mehrheit beschloss die Synode, sich neuen Formen von Kirchengemeinden wie Personalgemeinden und Citykirchengemeinden zu öffnen. Dabei hält die Synode an dem bewährten Prinzip der Parochialgemeinde, die sich am Wohnort der Gemeindeglieder orientiert, fest. Künftig kann es aber leichter werden, selbst zu entscheiden, zu welcher Kirchengemeinde man gehören möchte.
Einstimmig angenommen wurde Jürgen Knabes Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung. Dieser sah vor, dass bei Einbringung umfassender Vorlagen nicht Punkt für Punkt nach formalen Kriterien abgestimmt werden soll, sondern inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden können. Bei deutlichem Konsens kann eine Vorlage auch in Gänze beschlossen werden. Diese Änderung wurde sofort umgesetzt. Jürgen Knabe: „Das war ein Geschenk an Lebenszeit für die Synodalen.“
Integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet
In der Flüchtlingspolitik unterstützten die Synodalen das Nein zu Abschiebungen nach Griechenland. Die Notwendigkeit von Familienzusammenführung für eine gelingende Integration wurde befürwortet. Verabschiedet wurde das Papier „Leitlinien für die Bildungsarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland 2017ff“. Jürgen Knabe: „Die Kirche hat einen wichtigen Bildungs- und Erziehungsauftrag.“ Die Zahl der Ausbildungsplätze für Prädikanten und Prädikantinnen wurde nicht erhöht. Abgelehnt wurde ein Antrag verschiedener Kirchenkreise, auch des Kirchenkreises An der Agger, durch Schaffung eines regionalen Ausbildungszentrums für Prädikanten die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen. Beschlossen hat die Synode ein Integriertes Klimaschutzkonzept. Damit wird die Bemühungen von zahlreichen Kirchenkreisen im Bereich Klimaschutz unterstützt. Der Kirchenkreis An der Agger etwa hat zwei ehrenamtliche Synodalbeauftragte für Umwelt.