Oberbergischer Kreis – Literatur und Medienkunst werden mit dem Kulturförderpreis des Oberbergischen Kreises 2015 gewürdigt. Mit Lucy Scharenberg, Melanie Raabe und Werner Kubny zeichnete Jochen Hagt zwei Schriftstellerinnen und einen Filmemacher aus. Der neue Landrat überreichte die Auszeichnungen zum ersten Mal und führte die Verleihung gleichzeitig in traditionellen und doch neuen Rahmen fort. Als kulturelles Zentrum im Oberbergischen bildet das Museum und Forum Schloss Homburg nach vierjähriger Umbauphase wieder den idealen Veranstaltungsrahmen für die Vergabe des Kulturförderpreises. „Sie können mir glauben, dass dem Vergabegremium die Auswahl aufgrund der qualitätsvollen Bewerbungen auch in diesem Jahr nicht leicht gefallen ist“, sagt Jochen Hagt bei der Begrüßung der Gäste in der Neuen Orangerie. 21 Autorinnen und Autoren sowie zehn Künstlerinnen und Künstler haben sich um den Kulturförderpreis 2015 beworben. Als Preisträger kommen Personen oder Personengruppen in Betracht, die im Oberbergischen Kreis ansässig sind oder im Kreisgebiet mit ihren kulturellen oder künstlerischen Arbeiten die Öffentlichkeit bereichern. „Mit unserem Kulturförderpreis wollen wir besondere Verdienste um das kulturelle Leben würdigen oder hervorragende künstlerische Leistungen auszeichnen und diese der Öffentlichkeit bekannt machen“, erklärt Jochen Hagt die Intention des Preises.
Die Preisträger der Kulturförderpreises 2015
Den mit 1.000 Euro dotierten Hauptpreis konnte die Kinderbuchautorin Lucy Scharenberg entgegen nehmen. Die gebürtige Marienheiderin begann 2005 damit, ihre Geschichten mit Techniken des kreativen Schreibens zu Papier zu bringen. Im Januar 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch „Heute ist keine Zeit für Streit“. Seitdem sind von Lucy Scharenberg 16 Kinderbücher von verschiedenen deutschsprachigen Verlagen publiziert worden. Einige ihrer Titel sind als Lizenzausgaben auch in Dänemark, Finnland, Korea und Japan veröffentlicht. Perspektivisch möchte sich die Autorin nach 16 Veröffentlichungen im Kinderbuchgenre der Belletristik öffnen und arbeitet aktuell an einem Roman. Auf Schloss Homburg las sie ihren Zuhörern eine Detektivgeschichte für Kinder vor. „Humphrey Hase – Schokotaler aus Schottland“ heißt der Krimi, den die Förderpreisträgerin mit viel schauspielerischem Talent und Sinn für Stimmimitation in Auszügen vortrug.
Der zweite Förderpreis wurde doppelt vergeben
Melanie Raabes international renommierter Debütroman „Die Falle“ wurde mit dem zweiten Förderpreis und 750 Euro ausgezeichnet. Das Publikum lauschte gespannt, als die Autorin Einblick in ihr Werk gab und Auszüge aus dem Psychothriller vorlas. Melanie Raabe wurde1981 in Jena geboren und verbrachte die Schulzeit bis zum Abitur mit ihrer Familie in Wiehl. Nach einem Studium der Medienwissenschaft sowie der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaften ist sie seit 2007 als Autorin, Journalistin, Schauspielerin und Bloggerin freiberuflich in Köln tätig. Sie pendelt, bedingt durch familiäre Bande, ins Oberbergische und stand mit dem Schau-Spiel-Studio Oberberg sowie dem Ensemble Kurtzweyl auch nach ihrem Wegzug im Oberbergischen auf der Bühne. Mit ihrer Kurzgeschichte „Die Zahnfee“ gewann Melanie Raabe beim Festival „Tatort Eifel 2011“ den Deutschen Kurzkrimipreis, und 2013 wurde sie für den Drehbuchpreis „Der Clou“ nominiert. Aktuell arbeitet Melanie Raabe an ihrem nächsten Roman, der voraussichtlich im Herbst 2016 erscheinen wird.
Einen weiteren zweiten Förderpreis und 750 Euro überreichte Jochen Hagt an den Regisseur, Autor und Filmproduzenten Werner Kubny. Sein Filmbeitrag „Stein ist Leben. Die Geschichte der Steinhauer von Lindlar“ hatte das Vergabegremium überzeugt, ein zehnminütiger Filmausschnitt wurde aber auch vom Publikum begeistert aufgenommen. Der Film wurde als freie, unabhängige Produktion für die 900-Jahrfeier in Lindlar mit Zeitzeugen zwischen 2004 und 2008 umgesetzt. Werner Kubny wurde 1949 in Olpe geboren. Er absolvierte ein Studium der Photographie an der Folkwangschule Essen sowie weitere Studiengänge in Kunstgeschichte, Film- und Erziehungswissenschaften an der Universität Essen. Seit 1982 ist er als freischaffender Autor, Regisseur und Filmproduzent aktiv. 2008 gründete er seine „Werner Kubny Filmproduktion“. Er lebt und arbeitet seitdem in Lindlar. Seine künstlerische Ausdrucksform liegt in der Umsetzung von Dokumentarfilmen. Bereits über 90 Fernseh- und Kinofilmproduktionen hat Werner Kubny produziert. Inhaltliche Schwerpunkte seines Filmwerks liegen neben den Portraits aus Kunst und Handwerk in kultur- und sozialhistorischen Dokumentationen des Rheinlandes und Westfalens.
Quelle: Oberbergischer Kreis – Der Landrat