Oberbergischer Kreis – Als „eine Herzensangelegenheit“ bezeichnet Landrat Hagen Jobi diese einzigartige Sonderschau im Museum Schloss Homburg. Möglich wurde die Ausstellung durch die Kreissparkasse Köln, einem wichtigen Partner von Schloss Homburg. Hintergrund der Ausstellung sind zwei besondere Jubiläen: das Käthe Kollwitz Museum in Köln feiert in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen; gegründet 1985 als erstes Käthe Kollwitz Museum überhaupt von der Kreissparkasse Köln. Außerdem jährt sich in diesem Jahr zum 70.-sten Mal der Todestag der Berlinerin. „Das sind gute Gründe, die Künstlerin und ihr Werk stärker in Bewusstsein zu rücken. das Museum und Forum Schloss Homburg tut dies mit der Ausstellung Käthe Kollwitz künstlerisch … lebendig“, sagt Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel. Wenngleich sich Schloss Homburg vorrangig als „kulturhistorisches Haus“ versteht, erhält diese einzigartige Kunstausstellung hier das angemessene Forum.
Die Ausstellung gewährt Einblicke in Leben und Werk von Käthe Kollwitz (1867 -1945) und zeigt anhand von Fotografien und Zitaten aus Briefen und Tagebüchern auch private und bislang wenig bekannte Seiten der bildenden Künstlerin. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Zeichnungen und Druckgrafiken aus allen Schaffensperioden, von denen ein Teil nun auch, neben Bronze-Plastiken von Käthe Kollwitz, im White Cube des Museum und Forum Schloss Homburg zu sehen ist.
Dass Werke aus der international größten Käthe Kollwitz Sammlung jetzt im Oberbergischen gezeigt werden, ist für Dr. Klaus Tiedeken, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln, „eine besondere Freude“. Mit dem Museum und Forum Schloss Homburg sei ein kultureller Mittelpunkt im Oberbergischen Kreis entstanden. Hier biete es sich an eine so hochwertige Ausstellung zu präsentieren „und auch Käthe Kollwitz hätte dies Ausstellung gefallen“, sagt Dr. Klaus Tiedeken.
Wie reich an Leidenschaft das Leben von Käthe Kollwitz war, vermittelt Hannelore Fischer, die Direktorin des Käthe Kollwitz Museum Köln in ihrer Einführungsrede. Das Leben von Käthe Kollwitz sei nicht vorwiegend von Sorge und Trauer geprägt gewesen. Die Museumsdirektorin beschreibt die Künstlerin als politisch und weltoffen.
Sie habe sich danach gesehnt, aus bürgerlichen Konventionen auszubrechen und habe im Proletariat den Naturalismus entdeckt. „Das Schöne ist das Häßliche“, zitiert Hannelore Fischer die Künstlerin.
Sie habe sich danach gesehnt, aus bürgerlichen Konventionen auszubrechen und habe im Proletariat den Naturalismus entdeckt. „Das Schöne ist das Häßliche“, zitiert Hannelore Fischer die Künstlerin. Mit ihren grafischen Arbeiten über einen Weber-Aufstand gelang Käthe Kollwitz 1898 der künstlerische Durchbruch. Orden und Auszeichnungen gab es für das vielgelobte Werk aber nicht, „die gehören an die Brust der Männer“ hieß es damals.