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Krimi in Gummersbach – Sieg in letzter Minute

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Die Schlussphase glich einem Krimi. Erst in den letzten Minuten entschied sich die Partie zwischen dem VfL Gummersbach und dem TV Großwallstadt. Christoph Schindler traf kurz vor Schluss zum entscheidenden 25:24 und ein starker Aljosa Rezar hielt den Sieg in der letzten Sekunde fest. Ein Erfolg für die Moral, die Niederlagenserie ist gebrochen.

 

Die Anspannung war vor dem Spiel greifbar. Schon als sich beide Mannschaften knapp eine Stunde vor Anpfiff beim Warm-Up gegenüberstanden, konnte man spüren, wie wichtig das Duell für beide ist. Der VfL Gummersbach konnte die letzten vier Ligaspiele nicht gewinnen und auch der TVG steht mit nur einem Punkt aus den ersten acht Spielen mächtig unter Druck. „Für uns ist es ein Vier-Punkte Spiel“, bringt es VfL-Geschäftsführer Frank Flatten auf den Punkt. Seine Mannschaft konnte dabei wieder auf Barna Putic zurückgreifen, der seine Erkältung auskuriert hatte. Großwallstadts Trainer Peter David konnte dagegen nicht aus den Vollen schöpfen, auf Runar Karason, Patrick Schmidt und Marius Liebald musste er verzichten.

Das Spiel beginnt mit einer Schrecksekunde: In einem VfL-Angriff knickte Kreisläufer Michal Kopco unglücklich um und blieb Minuten lang mit schmerzverzerrten Gesicht liegen. In der Folgezeit musste er an der Seitenlinie behandelt werden. Jörg Lützelberger kam für ihn ins Spiel und erzielte nach knapp 5 Minuten das 1:1. Doch Gummersbach war die Nervosität in der Anfangsphase anzumerken. Kaum eine Aktion im Angriff gelang und wenn dann mal ein Wurf durch die aggressive TVG Abwehr kam, war Martin Galia zur Stelle. Aber auch auf der Gegenseite war Aljosa Rezar hellwach, dank zwei gehaltener Siebenmeter blieb der VfL in der Anfangsfase im Spiel. Es war unglaublich viel Feuer in der Partie, an beiden Seitenlinien tobten die Trainer, haderten mit ihrer Mannschaft oder peitschten sie nach vorne. Das Spiel blieb umkämpft und in der 18. Minute gelang Vedran Zrnic das 6:6, der erste Ausgleich nach Anpfiff. Aber dem VfL gelang es vorerst nicht zu zulegen und so blieb der VfL nur mit Mühe in Schlagdistanz. In jeder Aktion merkte man beiden Mannschaften an, dass sie hier gewinnen müssen. Zudem haderte die ganze Halle mit den teils sehr umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen. Mit 9:10 ging es in die Schlussphase der ersten Halbzeit. Allerdings gelang es den Blau-Weißen nicht, trotz mehrfachen Gelegenheiten auszugleichen. Symptomatisch die Chance von Barna Putic aus der 29. Minute. Er entscheidet sich zum Alleingang und wirft freistehend neben das Tor. Einziger Trost in dieser Phase: Michal Kopco konnte unter Schmerzen wieder mitwirken. Dass der VfL trotz allem mit einem 11:11 in die Pause ging, verdanken die Oberberger einem weiter starken Aljosa Rezar im Tor, Kentin Mahe im Gegenzug und Adrian Pfahl. Der Nationalspieler traf in der letzter Sekunde zum Ausgleich.

Nach Wiederanpfiff profitierte der VfL davon. Mit deutlich mehr Selbstbewusstsein vor dem TVG-Tor nahm Gummersbach das Spiel in die Hand. Mit einem 5 zu 1 Lauf gingen die Hausherren das erste Mal klar in Führung. Großwallstadt rettete sich in dieser Phase mit einer Auszeit. Doch das Team von Peter David verlor immer mehr an Boden. Leider verpasste es Gummersbach in dieser Phase, noch weiter davon zu ziehen. Chancen wie die von Vedran Zrnic aus der 45. und 46. Minuten wurden nicht genutzt, obwohl der VfL oft freistehend vor TVG-Keeper Martin Galia auftauchte. Noch schlug der Gast draus kein Kapital. Viele leichte Fehler und Torwart Aljosa Rezar verhinderten vorerst die Aufholjagd. Aber als der VfL zehn Minuten vor dem Ende wieder den im Angriff Faden verliert, ist Großwallstadt urplötzlich wieder im Spiel. Zwei erfolgreiche Gegenstöße und es steht 21:20 und mehr noch: Keine Minute später erzielt Michael Spatz sogar den Ausgleich. Der VfL jetzt in der Pflicht und 1.895 Zuschauer in der Eugen-Haas Halle fragten sich, ob sie die Nerven bewahren und den wichtigen Heimsieg einfahren würden. Leider spielten sich in dieser Phase die Schiedsrichter wieder in den Mittelpunkt der Partie. In einer doppelte VfL-Unterzahl kippte das Spiel, 23:24 Gummersbach lag kurz vor Schluss wieder hinten. Es überschlugen sich die Ereignisse: Erst der erneute Ausgleich für den VfL, dann rutscht Barna Putics der Ball unglücklich durch die Hände und schließlich rettet Aljosa Rezar vorerst das Unentschieden. Die letzte Minute: Ballbesitz für Gummersbach, Christoph Schindler tanzt sich durch die Abwehr und sorgt doch wieder für die Führung. 26 Sekunden auf der Uhr, der TVG hat noch einen Angriff. Der Ball kommt nach Außen und Kapitän Vedran Zrnic wirft sich todesmutig in den Ball. Aber noch immer ist nicht Schluss, zwei Sekunden und schließlich war es erneut Aljosa Rezar der den Sieg festhalten konnte. Erleichterung bei Mannschaft und Fans zwei wichtige Punkte bieten nach hartem Kampf in Gummersbach.

 

Stimmen nach dem Spiel:

 

Peter David (Trainer TV Großwallstadt): „Glückwunsch an Gummersbach, Schlussphase war sehr glücklich für den VfL. Bei uns ist das immer das Gleiche hier in Gummersbach am Ende fehlt ein Tor. Mit dieser Niederlage fällt es schwer Selbstvertrauen zu bekommen. Wir machen Sack einfach nicht zu gemacht. Unglaublich aber wahr, wir fahren wieder mit leeren Händen nach Hause.“

 

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Zu Beginn des Spiels mussten wir schwere Momente überstehen: Erster Angriff und die Verletzung von Michal Kopco. Das war hart. Aber er kam zurück. Das zeichnet diesen jungen Mann aus, dass er zurück kommt und sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Ich weiß nicht, wer das sonst machen würde. Riesen Kompliment an ihn. Dann kam die Phase, wo wir gut in der Abwehr waren, aber vorne die Tore nicht reinbekommen. In der Kabine haben wir uns gesagt, dass wir noch einen Zahn zulegen müssen. Dass haben wir geschafft, sind dann aber leider wieder ein bisschen eingebrochen. Aber am Ende muss ich meiner Mannschaft gratulieren und vor allem unserm Torwart danken. Der heute überragend gespielt hat. Die zwei Punkte haben uns gut getan, so können wir entspannter ins nächste Spiel gehen.

 

 

Statistik:

 

Tore VfL Gummersbach: Schindler (5), Putics (5), Mahé (4), Zrnic (4), Pfahl (3), Lützelberger (3), Krause (1)

SR: Nils Blümel (Berlin) / Jörg Loppaschewski (Berlin)

Zeitstrafen: 8 – 8

Strafwürfe: 1/1 – 6/4

Zuschauer: 1.895 Zuschauer

 

 

 

 

Quelle:  Marc-André Schröter

VfL Handball Gummersbach GmbH

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