Gummersbach / Oberberg – 2022 feiert der Kreissportbund sein 75-jähriges Bestehen. Dies soll jedoch nicht im Rahmen einer großen Jubiläumsfeier zelebriert werden. Stattdessen soll die Aufmerksamkeit genutzt werden, um sie auf das Schwimmenlernen zu richten. Immer weniger Schwimmbäder, eine schwindende Anzahl an Schwimmlehrern und dazu noch Corona – wer heute schwimmen lernen möchte, hat kaum die Möglichkeit dazu.
Dem soll im Jahr 2022 entgegengewirkt werden. „Künftig soll jedes Kind im Oberbergischen die Möglichkeit haben, einen Schwimmkurs zu besuchen. Dafür setzen wir uns in diesem Jahr, aber auch darüber hinaus, besonders ein“, betont Hagen Jobi, Vorsitzender des Kreissportbundes.
Die Motivation für dieses Projekt aufzubringen, fällt den Mitarbeitern des KSB nicht schwer, wenn man sich vor Augen führt, was jungen Menschen wie der 8-jährigen Ylvi die Fähigkeit zu Schwimmen bedeutet: „Ich bin froh, dass ich schon Seepferdchen und Bronze habe, weil ich jetzt schon gut schwimmen kann und im Schwimmbad und in Pools kann ich viel besser toben. Außerdem kann ich mit meinen Freundinnen um die Wette tauchen und Meerjungfrau spielen!“.
„Tolle Idee, dass der KSB das lebensnotwendige Schwimmenlernen zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit macht“, findet auch Friedhelm Julius Beucher. „Jahrzehntelange Vernachlässigung von Schwimmunterricht in den Schulen und der dramatische Rückgang von Hallenbädern fordern breites gesellschaftliches Gegensteuern“, so der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes und Vorsitzende des Sportausschusses des Oberbergischen Kreises.
Konkret entgegengesteuert werden soll unter anderem mit Schwimmkursen für Kinder oder auch der Unterstützung von ausgewählten Schwimmevents der Mitgliedsvereine. „Besonders erfreulich ist darüber hinaus, dass es uns in Partnerschaft mit dem Schwimmverband NRW gelungen ist, eine dezentrale Schwimmlehrerassistentenausbildung nach Oberberg zu holen“, freut sich Anja Lepperhoff, Geschäftsführerin des KSB.
Diese Vorhaben stellte der KSB den oberbergischen Schwimmvereinen, -Abteilungen und den DLRG Ortsgruppen in einer digitalen Konferenz nun vor. Und es geschah mit Erfolg – es sagten bereits einige Vereine, Schwimmabteilungen und die DLRG ihre tatkräftige Mitarbeit bei dem Projekt zu.
Dennoch wird weiterhin nach Mitstreiterinnen und Mitstreitern gesucht. Frank Noack, Projektkoordinator des KSB macht deutlich: „Je mehr Vereine und Organisationen im Boot sitzen, desto mehr können wir erreichen.“
So zum Beispiel das Familienzentrum pontium pro aus Waldbröl-Hermesdorf. Leiterin Christa Kräutner unterstützt das Projekt und spricht dem Element Wasser eine große Bedeutung für die Entwicklung von Heranwachsenden zu: „Als langjährige Kita-Leitung, erfährt man wie wichtig das Schwimmen lernen für Kinder ist, denn das Element Wasser fördert das körperliche Wohlbefinden. Schwimmen ist eine lebensrettende Fähigkeit und für Körper und Geist, eine ganzheitliche Sportart, die auch wichtig für das Selbstwertgefühl der Kinder ist, denn sie lernen das Element Wasser zu meistern.“
Quelle: Kreissportbund Oberberg e. V.