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Kreisjugendamt: Impulse für eine inklusive Kinder- und Jugendarbeit

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Oberbergischer Kreis – Inklusion ist ein Menschenrecht. Menschen mit Behinderung sollen an allen gesellschaftlichen Bereichen teilnehmen und mitwirken können. Sich auf Augenhöhe zu begegnen und dabei die individuellen Unterschiede kennen und wertschätzen zu lernen, ist Teil des Prozesses. Der Weg dorthin ist allerdings in den meisten gesellschaftlichen Bereichen mit Fragen verbunden, so auch in der Freizeitgestaltung. Wie kann Inklusion außerhalb der Schule gelebt werden? Wie werden inklusive Angebote in der Freizeitarbeit und in Jugendgruppenstunden gestaltet? Antworten darauf hat das Kreisjugendamt des Oberbergischen Kreises gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund kürzlich auf einem Fachtag zum Thema „Freizeit inklusiv gestalten!“ gegeben.

Seminarteilnehmer aus der öffentlichen und der freien verbandlichen Jugendarbeit sind dazu in der Begegnungsstätte Bergneustadt-Hackenberg zusammengekommen. Gemeinsam haben sie sich auf den Weg zu kreativen und partizipativen Freizeit- und Ferienangeboten begeben. Dabei haben Beispiele aus der Praxis Hilfestellung und Impulse für die Erarbeitung eines solchen Programms gegeben.

„Mit diesem Fachtag haben wir ein Angebot an Mitarbeitende der Kinder- und Jugendarbeit gemacht, das zur Umsetzung eigener inklusiver Jugendangebote anregt“, sagt Karin Kohl vom Kreisjugendamt, die gemeinsam mit ihren Kollegen Heike Haude und Jochen Schacht für die Projektorganisation im Oberbergischen Kreis verantwortlich ist.

Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Jugendfeuerwehr, der Pfadfinder, der Jugendzentren, der kirchlichen Jugendarbeit, der Nachbarschaftsvereine, sowie der Jugendkunst- und –kulturarbeit aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen an dem Fachtag teil. (Foto: OBK)
Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Jugendfeuerwehr, der Pfadfinder, der Jugendzentren, der kirchlichen Jugendarbeit, der Nachbarschaftsvereine, sowie der Jugendkunst- und –kulturarbeit aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen an dem Fachtag teil. (Foto: OBK)

Während der Fachveranstaltung wurden Projekte vorgestellt, die in den vergangenen beiden Jahren im Rahmen des landesweiten Modellprojekts „Inklusion in der Jugendförderung“ für den Oberbergischen Kreis erarbeitet wurden. Im Fokus stehen Konzepte für ein Kinderdorf und ein Jugendzentrum. Beispielhaft aufgeführt wurde auch eine Ferienfreizeit vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend Oberbergischer Kreis. Unter dem Namen „feeria“ wird hier ein integratives Ferienerlebnis für Jugendliche ab 12 Jahren geboten.

In einem vierten Projektelement holte das Kreisjugendamt Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Handicap ins Boot. Aus ihrer eigenen Lebenserfahrung heraus gaben sie Empfehlungen für die Entwicklung weiterer Angebote oder die Verbesserung bestehender Einrichtungen. Die Anregungen der Eltern dienen als Leitpfaden für Träger und Anbieter von Jugendarbeit. Das Kreisjugendamt setzt sie bereits teilweise in seinen Jugendleiterschulungen und Fachtagungen um. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass sich viele Eltern gemeldet haben und uns als Fachleute unterstützt haben“, sagt Jochen Schacht.

In Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund wurde bei der Fortbildungsveranstaltung experimentiert. Die Teilnehmer konnten selbst herausfinden, wie problematisch Kommunikation mit beeinträchtigter Wahrnehmung oder beeinträchtigten Ausdrucksmöglichkeiten sein kann. Der Selbstversuch, beispielsweise mit verbundenen Augen, ließ die Teilnehmer mit neuen Erfahrungen für ihr pädagogisches Handeln zurück. Das Modellprojekt „Inklusion in der Jugendförderung“ wird aus Landesmitteln finanziert und von den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe sowie der Technischen Hochschule Köln begleitet.

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