Muss ein weiterer Haltepunkt für die „Oberbergische Bahn“ wirklich sein? Eine berechtigte Frage, für deren Klärung der Nahverkehr Rheinland jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben hat. Aber eigentlich wünschen sich alle Beteiligten einen solchen: Engelskirchen und Overath, weil es die jeweilige Kommune interessanter macht, der Nahverkehr Rheinland, weil die RB 25 damit attraktiver wird, und nicht zuletzt die DB Regio Rheinland als Betreiber, weil ein weiterer Haltepunkt mehr Fahrgäste und damit natürlich mehr Einnahmen bedeutet.
Alles Gründe, die man durchaus nachvollziehen kann. Was spricht dagegen? Im ersten Augenblick bedeutet ein weiterer Haltepunkt eine Zeitverzögerung. Man ist, um von Gummersbach nach Köln zu kommen, noch länger unterwegs. Aber hier will man durch geschwindigkeitserhöhende Maßnahmen und den Einsatz neuer Fahrzeuge Abhilfe schaffen.
Natürlich muss der Bau eines Haltepunktes auch finanziert werden. Aber die Engelskirchener sind sich sicher: Im Falle einer positiven Entscheidung muss die Gemeinde zwar in die Tasche greifen, aber schließlich gebe es auch noch Fördermittel.
Ein weiterer Haltepunkt macht Sinn. Schließlich wird damit der Fahrabschnitt Engelskirchen – Overath, der sich sprichwörtlich wie Kaugummi zieht, entzerrt. Und somit wird die Strecke ein Stück weit attraktiver. Bleibt abzuwarten, ob die Baumaßnahmen wirklich das halten können, was sie versprechen, und wie das Gutachten ausfällt. Vielleicht wird ein Haltepunkt – ob in Engelskirchen-Loope oder Overath-Vilkerath – als nicht wirtschaftlich angesehen. Und dann war alles eh nur heiße Luft um nichts.
Kommentar: Simone Hawellek