Reichshof – Mit einem rauschenden Fest, das fast schon, wie sollte es auch anders sein, einer Karnevalssitzung glich, feierte Wolfgang “Köbes“ Köckerling, Gründungsmitglied und Ehrenpräsident der KG Rot-Weiß Denklingen, jetzt mit seiner Familie, Freunden und jecken Weggefährten in der neuen Hofburg der KG Rot-Weiß Denklingen, dem festlich geschmückten „Haus am Dreieck“ in Brüchermühle, seinen 70. Geburtstag.
Er wurde geboren am 24.02.1944 in Neunkirchen/Wiedenbrück und zog im Alter von nur 4 Monaten mit seinen Eltern nach Köln. Seine Mutter war ein „echt kölsch Mädche“ und sie sorgte auch dafür, dass der kleine Köbes bereits als Kind mit dem Kölner Karnevalsbazillus infiziert wurde. Aus ihm wurde ein „echt kölscher Jung“ und Vollblutkarnevalist. Von 1962 bis 1980 tanzte er beim legendären „Wolkenschieber-Ballett“ in Köln. Außerdem war er von 1968 bis 1986 bei den „Treuen Husaren Köln“ aktiv. 1972 zog es Wolfgang aus beruflichen Gründen ins Oberbergische. Zwischen 1981 bis 1986 war er Programmgestalter und Sitzungsleiter bei den Karnevalsveranstaltungen des SSV Denklingen, ehe er 1986 zusammen mit einigen Freunden, die er inzwischen ebenfalls mit dem Karnevalsbazillus angesteckt hatte, die KG Rot-Weiß Denklingen gründete, deren Präsident er bis heute ist.
Fotos: Franz SteinfortZwischen 1986 und 2001 zeichnete er zudem als Literat der KG Rot-Weiß verantwortlich für die Programme sämtlicher Veranstaltungen. 1992 initiierte er die Verleihung der „Goldenen Narrenkappe“ an verdiente oberbergische Karnevalisten, die seitdem zu einem festen Bestandteil des Oberbergischen Karnevals geworden ist. Im Jahr 2002 wurde ihm selbst diese Ehrung zuteil, was ihn wiederum zu Tränen rührte. Den Höhepunkt in seinem jecken und kölschen Leben erlebte „Köbes“ im Jahre 2001, als er mit seiner Prinzessin „Bärbel“ (Solbach) die Denklinger Jecken durch die Session führte.
Seit 1993 ist „Köbes“ Mitglied im Präsidium des RRB (Regionalverbandes Rhein-Berg) im BDK (Bund Deutscher Karnevalisten). In 2002 wurde er zu dessen Vizepräsidenten gewählt. „Köbes“ hat als waschechter „Kölscher Jung“ das „Hätz“ am richtigen Fleck. Er kann begeistern, mitreißen und lässt seine intensiven Gefühlen des öfteren freien Lauf, und gerade das macht ihn auch so sympathisch. Wenn er voller Begeisterung und mit „feuchten Augen“ von seiner KG erzählt, von den Tanzgarden schwärmt oder textsicher „kölsche Leedcher“ schmettert, dann verursacht dies bei fast jedem Zuhörer Gänsehaut pur.
Jetzt auf seinem Geburtstag fühlte man sich zeitweise wie im „Gürzenich“ zu Köln, denn „Köbes“ wurde mit Auftritten von kölschen Originalen überrascht. Nicht nur „Willi Millowitsch“ (Guido Orbach) und „Trude Herr“ (Daniela Wagener) schauten vorbei und feierten ein Comeback, auch „Et Fussich Julchen“ (Ines Hilgenberg) und „Mottoqueen“ Marie-Luise Nikuta (Wolli Klapp) sorgten mit kölschen Tön für mächtig Stimmung im großen Saal.
Diese wurde nochmals getoppt, als Prinz Jens I. und Prinzessin Claudia mitsamt ihres jecken „Schmölzjen“ die Bühne enterten und das Geburtstagskind mit ihren Sessionsliedchen sowie einem gerahmten Bild und einer CD überraschten. Als Schlusspunkt marschierte noch die „Ründerother Torwache“, deren Mitglied Köbes schon seit einigen jahren ist, in Mannschaftsstärke in den Saal und animierte nicht nur alle Gäste zum Mitmachen, sondern auch Köbes wurde mit Säbel ausgestattet und in die erste Reihe der Gardetänzer beordert. Anschließend wurde noch lange an der Theke weitergefeiert.
Text: Franz Steinfort