Strom- und Wärmegewinnung aus Klärgas
Marienheide – Die Kläranlage Marienheide des Wupperverbandes wird derzeit umfassend modernisiert. Im Januar 2016 starteten die Baumaßnahmen, die bis 2018 dauern werden. Neben der Erneuerung bestehender Anlagenteile erfolgt eine Verfahrensumstellung. Diese ermöglicht zukünftig, dass in der Kläranlage weniger Energie verbraucht und sogar zusätzlich Energie gewonnen wird. Kläranlagen zählen zu den großen Energieverbrauchern in einer Kommune. Die Kläranlage Marienheide benötigt pro Jahr etwa 400.000 Kilowattstunden Strom. Daher optimiert der Wupperverband seine Anlagen so, dass einerseits die Aspekte der Abwasserreinigung und andererseits der Energieoptimierung berücksichtigt werden.
In Marienheide wird der Wupperverband in Zukunft Klärgas aus Klärschlamm gewinnen. Daraus wird in einem neuen Blockheizkraftwerk Strom und Wärme für die Eigenversorgung der Kläranlage erzeugt. Die Zielsetzung ist, 75 Prozent des Strombedarfs und sogar 100 Prozent des Wärmebedarfs auf der Kläranlage durch Eigenerzeugung zu decken.
Das Projekt umfasst viele Bausteine an unterschiedlichen Anlagenteilen, z.B. den Neubau einer Vorklärung mit Pumpwerk, einer maschinellen Klärschlammeindickung, eines Faulbehälters mit Gasspeicher, den Umbau von Maschinengebäuden, das neue Blockheizkraftwerk sowie einer Wärmeverteilung. Ein Teil des bisherigen Belebungsbeckens wird zukünftig als Speicher umgenutzt. Aktuell werden folgende Bauwerke neu errichtet: die Vorklärung, der Faulbehälter, das Pumpwerk, der Gasverteilerschacht, das Fundament für den Gasspeicher. Die Kosten für das Projekt liegen bei rund 6 Mio. Euro. Die Umstellung auf Energiegewinnung wird durch das Programm Ressourceneffiziente Abwasserreinigung des Landes Nordrhein-Westfalen mit 700.000 Euro gefördert.
Informationen zur Kläranlage Marienheide und zum aktuellen Projekt gibt es unter www.wupperverband.de