Oberbergischer Kreis – Die Fortbildungsveranstaltung am 19. und 20. November 2016 der AGewiS unterstützt Notärztinnen und Notärzte im Rettungsdienst bei Kindernotfällen. Die Einsatzmeldung „Kindernotfall“ löst oftmals auch bei erfahrenen Medizinern deutliche Nervosität aus. Aus medizinischer Sicht sind Kinder „auch nur Menschen“, allerdings ganz besondere. Kindernotfälle machen etwa 2 – 5 % der Einsätze aus. Von daher fehlt es auch dem regelmäßig in der Notfallmedizin tätigen Arzt an der nötigen Routine. In einer zweitägigen Fortbildung der AGewiS (Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren) wurden 35 Notärztinnen und Notärzte im Oberbergischen Kreis geschult, um diese speziellen Situationen mit einem hohen Maß an Sicherheit und Fachwissen souverän zu meistern.
Das Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz des Oberbergischen Kreises und die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Klinikum Oberberg GmbH haben diese Fortbildungsveranstaltung organisiert. „Die Versorgung von Notfällen im Kindesalter stellt immer eine hohe Anforderung an alle Beteiligten. Studien zeigen, dass Rettungsdienstpersonal Einsätze im Zusammenhang mit Kindern als sehr belastend erlebt und dabei unter großen emotionalen Druck gerät. Auf diesen Umstand summieren sich dann noch die medizinischen Besonderheiten im Kindesalter. Wir möchten mit dieser speziellen Fortbildungsveranstaltung einen Impuls setzten, um den Notarzt zu stärken und mehr Sicherheit für unsere kleinen Patienten zu erzielen“, sagt Klaus Grootens, Betriebsleiter der AGewiS.
Durch ein interdisziplinäres Referententeam wurde neben praxisnahen Vorträgen – durch eine hohe Anzahl von Übungssituationen – großer Wert auf die Praxis gelegt. „Die Notfallmediziner haben in kleinen Gruppen trainiert, um eine individuelle Betreuung der Teilnehmer durch die Referenten zu garantieren und den bestmöglichen Lernerfolg zu erzielen „, sagt Dr. Roland Adelmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Klinikum Oberberg GmbH. Das Kursformat geht dabei ebenfalls auf seltene, jedoch äußerst wichtige Themen im Zusammenhang mit Kindern als Patienten im Rettungsdienst ein. In einer interdisziplinären Vortragsrunde wurde die Thematik der Kindesmisshandlung aus Sicht des Rechtsmediziners, des Juristen und des Kinderarztes referiert und diskutiert. Zu dieser zweitägigen Fortbildung wurden insgesamt zehn hochkarätige Mediziner verpflichtet, unter anderem aus der Kinder- und Jugendmedizin, Intensiv- und Rettungsmedizin und (Kinder-)Anästhesie.