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Jugend von Heute

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Wenn ältere Generationen heutzutage von der Jugend sprechen, fallen oftmals Begriffe wie z.B. perspektiv- und antriebslos, desillusioniert oder auch innovationslos. Ob dies jedoch den Tatsachen entspricht, muss wohl jeder für sich selbst beurteilen. Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat sich diesem Thema gewidmet und versucht, die These der Null-Bock-Generation zu widerlegen. Seiner Meinung nach besticht die Jugend von heute durch ihren Pragmatismus und ihre Skepsis. Sie hat Zukunftsängste, aber verliert dabei nicht an Optimismus. Normen und Werte scheinen wichtiger als je zuvor und das Erwachsenwerden tritt im Vergleich zu damals ebenfalls früher ein. So haben Jugendliche sehr früh Sex, um nur ein Beispiel zu nennen. Ferner behauptet Hurrelmann, dass Kinder heutzutage so früh wie noch nie in der Geschichte der Menschheit in die Lebensphase Jugend hineinkommen. Jedoch bleiben sie in dieser Phase auch länger als üblich. Dies liege mitunter daran, dass insbesondere die berufliche Ausbildung – und damit das Hauptaugenmerk der gesamten gesellschaftlichen Zukunft – so schwer vorhersehbar sei.

Berufliche Aussichten

Einige Missstände des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft, wie die zum Teil abwehrende Haltung hinsichtlich Berufseinsteigern, schaffen zudem einen Nährboden für Zukunftsängste und der generellen Angst zu scheitern. So verlieren einige Heranwachsende den Blick fürs Wesentliche und präferieren freizeitliche Aktivitäten mehr als Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Dennoch seien die jungen Leute nicht grundsätzlich pessimistisch eingestellt. Jedoch stellt sich dabei die Frage, ob dieser Zustand von langer Dauer ist, da im Vergleich zu einer im Jahre 2002 durchgeführten Shell-Studie die unterschwellige Angst deutlich höher ist. Die Angst, auf ganzer Linie zu scheitern, hat sich weiter ausgebreitet. Insbesondere junge Männer scheinen dieser Angst hilflos ausgesetzt zu sein, da es vielen Jungen schwer fällt, eine Niederlage einzustecken oder durchzuhalten. In diesem Übelstand neigen sie dazu, sich in eine Gegenwelt zu flüchten und Sündenböcke auszumachen. Dies erkläre auch den Erfolg rechter Parteien bei jungen Männern im Osten Deutschlands. Als letztendliches Fazit gibt Hurrelmann zu verstehen, dass er glaube, dass die Jugend die Benachteiligungen nicht ewig akzeptiere und irgendwann der Geduldsfaden reißen werde – das Ausmaß dessen ließe sich schon heute an Frankreich beobachten.

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