Das Forderungs- und Inkassomanagement ist einer der zentralen Aufgabenbereiche in Unternehmen. Besonders für kleine und mittelständische Betriebe kann die fristgerechte Zahlung offener Rechnungen die finanzielle Situation maßgeblich mitbestimmen. Dennoch wird der Bereich gerade in den ersten Jahren nach der Gründung oft vernachlässigt. Doch was tun, wenn Kunden, Partner oder Dienstleister Insolvenz anmelden? Zwar sinkt die Zahl der Insolvenz in Deutschland sowohl auf Verbraucher- als auch auf Geschäftsseite. Dennoch erhalten Gläubiger durchschnittlich nur 2,6 Prozent ihrer Forderungen zurück. Am Beispiel einer 5.000 Euro-Rechnung wären das gerade einmal 130 Euro. Ein Verlust, der für viele kleine und mittlere Unternehmen unter Umständen schwer zu verkraften und sogar existenzbedrohend sein kann. Was viele Firmen jedoch nicht wissen: Schon bei Vertragsabschluss können die Weichen für einen reibungslosen und möglichst gewinnbringenden Ablauf im Ernstfall gestellt werden. Tritt die Insolvenz ein, ist zudem das richtige Verhalten entscheidend und verschafft Unternehmen im Kampf um ihre Forderungen wertvolle Vorteile. Worauf KMUs in der Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Dienstleistern sowie im Insolvenzfall achten müssen, zeigt die folgende Übersicht.
Alles im Blick: Kontinuierliche Bonitätsprüfung aller Geschäftspartner
Den Grundstein für die finanzielle Absicherung im Krisenfall schafft ein professionelles Risikomanagement. Natürlich können gerade kleine Betriebe hierfür nicht beliebig viel Budget aufwenden, doch mindestens die Bonitätsprüfung aller Geschäftspartner ist Pflicht. Dabei geht es nicht nur um die einmalige Einholung relevanter Informationen vor Vertragsabschluss. Da die finanzielle Lage der Partner sich jederzeit ändern kann, ist auch ein kontinuierliches Monitoring ihrer Bonität ratsam. Die Einrichtung eines Frühwarnsystems, welches automatisch über Änderungen von Finanzzahlen bei den beobachteten Firmen informiert, schafft Unternehmen hierbei zusätzliche Sicherheit.Verschlechtert sich die finanzielle Situation eines Partners, können Betriebe dank der Information in Echtzeit schnell und effizient reagieren und Zahlungsausfällen so, beispielsweise durch die rechtzeitige Anpassung der Zahlungsmodalitäten, vorbeugen.
Die richtigen Grundlagen schaffen: Optimierung der Vertragsunterlagen
Die Vertragsunterlagen gewährleisten nicht nur einen reibungslosen Ablauf im Insolvenzverfahren, sondern garantieren grundsätzlich eine problemlose Geltendmachung der Forderung. Damit alles reibungslos abläuft, müssen die Vertragsunterlagen sorgfältig gesammelt und aufbewahrt werden. Auf diese Weise sind Rahmenbedingungen, Forderungsstellung und zeitlicher Ablauf der Geschäftsbeziehung auf einen Blick nachzuvollziehen und Gläubiger geraten im Verfahren nicht in eine Bringschuld. Besonders relevant ist dabei die vollständige Dokumentation der Beauftragung und Auftragsbestätigung sowie die wirksame Einbeziehung von AGB und Eigentumsvorbehalten. Auch Dokumente wie Lieferscheine müssen unbedingt sorgfältig aufbewahrt werden. Kommt es zum Verfahren, sind die vertraglichen Einigungen schnell geklärt und Unternehmen können ihre offenen Forderungen so zweifelsfrei beweisen. Auch unabhängig von einer Insolvenz ist die sorgfältige Aufbewahrung aller … weiterlesen »