Reichshof – Wie jedes Jahr so feierte die KG Rot-Weiß Denklingen auch in 2014 zeitgleich mit den Kölner Jecken bis tief in die Nacht hinein ihre große Proklamation. Eingebettet in ein mitreißendes und stimmungsvolles Programm, das vom KG-Präsidenten Hansi Welter gewohnt gekonnt und souverän moderiert wurde, ging im abermals bis auf den letzten Platz gefüllten Festsaal des Nümbrechter Parkhotels bei der Inthronisation des neues Prinzenpaares, Prinz Jens I. aus dem Hause Burbach und seiner Prinzessin und Ehefrau Claudia, einmal mehr so richtig die Post ab.
Nicht nur Reichshofs erster Bürger, Rüdiger Gennies mit seiner Gattin Petra, sondern auch schlagstarke Abordnungen der befreundeten Karnevalsgesellschaften aus Bielstein, Engelskirchen, Ründeroth, Wildberg, Hünsborn, Belmicke und Waldbröl sowie eine große Abordnung des BDK-Regionalverbandes mit Wolfgang „Köbes“ Köckerling, dem Ehrenpräsidenten der KG Rot-Weiß Denklingen, an der Spitze und zahlreiche Pressevertr eter lie ßen es sich nicht nehmen, „live“ dabei zu sein, wenn die Jecken in Denklingen die Macht übernehmen.
Bestens vorbereitet und schon seit Wochen diesem großen Moment entgegenfiebernd genossen Prinz Jens I. und seine Prinzessin Claudia ihren Einmarsch in vollen Zügen. Endlich war es so weit und gemeinsam mit ihrem großen Gefolge bahnten sich die neuen Tollitäten ihren Weg durch das begeisterte Narrenvolk, die ihrem neuen Prinzenpaar einen fantastischen Empfang bereiteten. Nach zahlreichen Bützchen und Umarmungen sowie rot-weiße Rosen verteilend erreichten sie erst nach rekordverdächtigen 25 Minuten die Bühne.
Dieser Übermacht konnte Bürgermeister Rüdiger Gennies anschließend nichts entgegensetzen. Er streckte die Waffen und übergab den neuen jecken Herrschern die Insignien und den Rathausschlüssel an Prinz Jens I. und Prinzessin Claudia. Die beiden gehen mit einem wahrhaft himmlischen Motto in die neue Session. Es geht um den Schutzengel, den ein jeder im Leben benötigt und den die Denklinger KG mitbringt. „Met Denklinger Engel em Jepäck, weed de Fastel ovend hi mmlisch jeck“. So dreht sich bei den neuen Tollitäten alles um die Himmelsboten, auf dem Sessionsorden finden sich Engelsflügel, der Hofstaat wurde engelsgleich mit kleinen weißen Flügelchen ausgestattet, mit denen er quasi zur Bühne „schwebte“ und zur Proklamation wurde vom neuen Prinzenpaar sogar ein leibhaftiger Engel „eingeflogen“.
Gertrud Lange aus Denklingen wurde von 2 Funkemariechen auf die Bühne begleitet. Sie hat seit mehr als 6 Jahren mit dem Verkauf von selbstgemachter Marmelade und rd. 15.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit über 50.000 € für das Johannes-Hospiz in Wiehl gesammelt. Der „Denklinger Engel“ erhielt vom Prinzenpaar den 1. Orden und die „Standing Ovations“ des ganzen Saales für Gertrud Lange wollten kein Ende nehmen. Die Jecken im Saal hatten außerdem ein gutes Gespür dafür, wo eine helfende Hand benötigt wird.
Im Laufe des Abends wurden die Zutaten, die Gertrud Lange für ihren Gaumenschmaus benötigt, gleich säckeweise gespendet. Und Bürgermeister Rüdiger Gennies wurde vom Prinzenpaar dazu verpflichtet, der „Marmeladen-Spezialistin“ helfend zur Hand zu gehen. Er wird beim Rosensonntagszug in der Denklinger Ortsmitte am „Bermuda-Dreieck“ über mehrere Stunden mit Gertrud Lange die Köstlichkeiten für den wohltätigen Zweck verkaufen. Selbstverständl ich ist er auch für den Auf- und Abbau des Standes sowie eine korrekte Beschilderung und Werbemaßnahmen verantwortlich. Eine tolle Idee der neuen Tollitäten, die auch im Saal Begeisterung auslöste.
Zu Beginn des Abends hatten bereits Prinz Sascha I. und Prinzessin Silke aus dem Hause Reimann bei ihrer Verabschiedung mit ihrem „Piraten-Schmölzjen“ den Saal „gerockt“ und damit einer phantastischen Session, in der sie die KG Rot-Weiß hervorragend vertreten haben, die Krone aufgesetzt. Schweren Herzens räumten sie nach ihren „Leedcher“ die Bühne und machten Platz für den „Kinderelferat“ und die „Burgmäuse“ der KG Rot-Weiß Denklingen, denen es mühelos gelang, die Stimmungsschraube durch Klasse-Auftritte weiter nach oben zu schrauben.
Im Verlaufe des weiteren Abends ließen es noch die „Labesse“ und die „Kölschen Bengels“ mächtig krachen und auch die „Pänz von der Burg“ (die schon seit vielen Jahren von der neuen Prinzessin trainiert werden) sowie die „Burggarde“ (erstmalig mit ihrem neuen Kommandanten Manuel „Calli“ Holschbach) räumten mit perfekten Auftritten so richtig ab und rissen die Jecken zu Begeisterungsstürme n hin. D as „Sahnehäubchen“ auf eine wirklich grandiose Proklamation blieb dann noch den neuen Regenten mit ihrem „himmlischen Schmölzjen“ vorbehalten, als sie ihre aktuellen Sessionsleedchen vorstellten und damit genau den Nerv des jecken Auditoriums trafen. Hervorzuheben ist besonders eine perfekt einstudierte Choreografie des gesamten Schmölzjen, in der man sogar ein paar Hebefiguren bewundern konnte. Der BDK-Regionalverband zeichnete außerdem mit Thomas Hoenisch (Geschäftsführer), Herbert Selent (Senator und Elferratsmitglied) und Björn Köckerling (Literat) drei langjährige KG-Mitglieder für ihre Verdienste aus. Singend, tanzend und schunkelnd wurde anschließend noch weitergefeiert und eine erneut mitreißende Proklamation fand erst in den Morgenstunden ihren Abschluss.
Text: Franz „Juppi“ Steinfort