Berlin – Nuschelnde Busfahrer, nörgelnde Zugführer und unpünktliche Bahnen – wie hat die BVG es geschafft, diese schnöde Realität in einen augenzwinkernden medialen Dauerbrenner zu verwandeln? Nach dem holprigen Start ihrer Kampagne #weilwirdichlieben machten sie aus der Not eine Tugend, richteten ihre gesamte Markenkommunikation auf Selbstironie aus und feiern seitdem regelmäßig virale Hits samt Sympathiebekundungen. Das Geheimrezept dahinter: die Wahl der richtigen Mentorenrolle und die entsprechende Ausrichtung all ihrer Content-Marketing-Aktivitäten. Unerlässlich dafür ist ein guter Redaktionsplan. Schließlich sollen darin alle Inhalte, Formate und strategischen Ziele zu einem spannenden Erzählstrang zusammenlaufen. Ob inhouse oder extern – wie Content-Redakteure ihr Brand Storytelling auf den rechten Weg bringen, verraten die drei folgenden Schritte:
Quelle: 123rf/Alexey Poprotsky
Schritt 1 – Vielseitige Formate planen: Mentorengeschichten mixen, mischen, machen
Geschichten können in vielen Variationen transportiert werden. Die Basis für langfristiges Erzählen ist, zunächst die eigene Mentorenrolle zu finden. Mit dem durchgängig witzigen Stil ihrer Kampagne #weilwirdichlieben zeigt die BVG, dass die Narrenrolle beim Publikum, den eigentlichen Helden der Geschichten, ankommt. Bei diesem Spiel mit Vorurteilen und Selbstironie beweisen die Berliner jede Menge Mut. Ob Pionier, Kapitän oder Muse – im Storytelling sind Unternehmen wie ein Freund, der den Weg bereits gegangen ist und so aus seiner Weisheit schöpft. Aus diesen individuellen Facetten ergeben sich Inhalte und Erzählansätze für die Content Planung, Wiedererkennungswert inklusive.
Schritt 2 – Charaktere, Werte und Wissen: Die Zielgruppe kennen und abholen
Vor dem Verfassen eines Blogbeitrags sollte man sich darüber im Klaren sein, wer eigentlich das anvisierte Publikum ist. Ein gutes Hilfsmittel bietet die Arbeit mit einer konkreten Vorstellung – der Persona. Digital Natives und Silver Surfer haben natürlich individuelle Ansprüche und Bedürfnisse.
Dabei bringen Kunden auch ganz unterschiedliches Vorwissen mit. Inhalte sollten sich deshalb je nach ihren Lifecycle Stages ausrichten: Kennt die Persona das Problem bereits oder muss es erst sensibilisiert werden? Oder ist sie bereits auf der Suche nach praktischen Handlungsempfehlungen? Wenn die Content-Redaktion weiß, wofür sich ihre Zielgruppe interessiert und wonach sie im Internet sucht, können Texte genauer je Persona formuliert werden.
Schritt 3 – Das Ziel im Auge behalten: Follower, Sales oder Inbound beflügeln?
Wenn feststeht, wer der Kunde ist, woher er kommt, was ihn ausmacht und welche Art von Inhalt ihm mitgegeben werden soll, bleibt zu guter Letzt die Frage, was mit diesem Inhalt aus Sicht des Unternehmens bewirkt werden soll. Wenn es um Reichweiten-Aufbau geht, überzeugt Follower-Content mit seiner Vielfalt an Formaten, wie etwa Listicles oder Videos. Mit einer Newsletter-Registrierung oder einem Test-Webinar erzielt … weiterlesen »