Gummersbach – So mancher VfL-Anhänger hat sich gestern Abend vor dem Liveticker sitzend die Augen gerieben: Bis zur 58. Minute lag der VfL Gummersbach beim THW Kiel in Führung und die Sensation war greifbar nahe. Ein Siebenmeter für die Gastgeber kurz vor Schluss machte aber einen Punktgewinn zunichte.
THW Kiel – VfL Gummersbach 31:30 (14:20).
Für den VfL Gummersbach stehen in der DKB-Handball-Bundesliga derzeit „englische Wochen“ auf dem Programm. Nach den Spielen gegen den TBV Lemgo und den Bergischen HC stand gestern Abend das Auswärtsspiel beim Deutschen Meister THW Kiel an. Auch wenn die Kieler zum Saisonbeginn einen personellen Umbruch durchgeführt haben, zeigten sie sich bislang davon eher unbeeindruckt und rangieren mit 8:0 Punkten auf dem zweiten Platz der Tabelle.
In der fünften Minute lagen die Gastgeber noch mit 3:2 in Front. Doch dies sollte bis zur 51. Minute die letzte Führung für die Mannen um Ex-VfL-Trainer Alfred Gislasson gewesen sein. Denn es waren die Gäste, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Ein starken Carsten Lichtlein im Tor und die be
iden Außen Raul Santos und Florian von Gruchalla zogen den „Zebras“ den Zahn. Bis zur Halbzeit hatten sich die Gummersbacher einen 20:14-Vorsprung herausgespielt.
Und auch im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nicht: Der VfL spielte weiter konzentriert und konnte den Vorsprung halten. Zwar kam der THW bis zur 46. Spielminute nochmals auf zwei Tore heran, aber Barna Putics konnte den drei-Tore-Vorsprung wieder herstellen. Die Sensation für die Blau-Weißen war zum Greifen nahe.
Doch der THW Kiel wäre nicht der THW Kiel, wenn er nicht eine Lösung hätte finden können. Filip Jicha traf dreimal in Folge und schaffte somit den Ausgleich für den Deutschen Meister. Zwar konnte der VfL durch Michal Kopco nochmals in Führung gehen, doch Gudjun Valur Sigurdsson besorgte den erneuten Ausgleich, ehe Marko Vujin wenige Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter zum 31:30-Sieg verwandelte.
„Es tut mir unglaublich leid für die Jungs. Die ganze Mannschaft hat es nicht verdient, nach dieser tollen Leistung beim Deutschen Meister mit leeren Händen nach Hause zu fahren“, zeigte sich auch Frank Flatten, Geschäftsführer des VfL Gummersbach, nach der Niederlage enttäuscht. Er blickte aber gleichzeitig schon auf das nächste Spiel der Gummersbacher. Flatten: „Dieses Team hat es jetzt verdient, dass alle Oberberger sie am Sonntag gegen Lübbecke zum Sieg brüllen.“
Das Spiel gegen den TuS N-Lübbecke wird am kommenden Sonntag um 17:15 Uhr in der Schwalbe-Arena angepfiffen.
Tore VfL Gummersbach: Florian von Gruchalla (9), Mark Bult (6/2), Raul Santos (4), Barna Putics (4), Fredrik Larsson (3), Michal Kopco (2), Tobias Schröter (1), Joakim Larsson (1).