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Halbjahresbilanz 2015 auf dem Ausbildungsmarkt Oberberg

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IHK Köln: Jugendliche haben noch beste Chancen auf einen Ausbildungsplatz

Gummersbach – Das Ausbildungsjahr 2014/15 ist im Bezirk der IHK Köln gut gestartet: IHK-weit wurden zum Stichtag 31.03.2015 genau 2.173 Ausbildungsverträge eingetragen – ein Plus von 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresstichtag. Allerdings erlaubt dieser Zuwachs nur sehr eingeschränkt eine Prognose für das gesamte Ausbildungsjahr, weil viele Betriebe die von ihnen mit Jugendlichen abgeschlossenen Ausbildungsverträge den Kammern immer später zur Eintragung vorlegen.

In Oberberg lag der Zuwachs bei genau einem Ausbildungsvertrag im Vergleich zum Vorjahresstichtag. Allerdings sind mit bislang 164 Ausbildungsverträgen in den industriell-technischen Berufen dort schon 14 Verträge mehr eingetragen als am 31. März 2014. „Dies ist eine gutes Signal für eine so industriell geprägte Region wie Oberberg – die kaufmännischen Berufe und die Dienstleistungsberufe werden in den kommenden Monaten nachziehen“, erläutert Michael Sallmann, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Oberberg.

Der in Oberberg wichtigste Ausbildungsberuf im kaufmännischen Bereich ist – wie in den Vorjahren – der Industriekaufmann/frau. Schon jetzt sind 75 Verträge eingetragen – die IHK-Geschäftsstelle rechnet wieder mit deutlich über 100 Ausbildungsverträgen bis Ende September. Bei industriell-technischen Ausbildungsberufen liegt derzeit der Industriemechaniker vorne – mit 31 eingetragenen Verträgen. Dann folgt der Elektroniker für Betriebstechnik mit zurzeit 21 Verträgen. Bei beiden Ausbildungsberufen rechnet die IHK etwa mit einer Verdoppelung der eingetragenen Verträge bis zum Ende des Ausbildungsjahres am 30. September 2015.

„Die Konjunktur ist aktuell solide, die weiteren Aussichten positiv – damit sind die Chancen für Jugendliche bestens, eine attraktive Ausbildung in diesem Jahr beginnen zu können“, begründet Sallmann die gute Ausgangslage. In fast allen industriell-technischen und kaufmännischen Berufen stehen noch freie Ausbildungsplätze zur Wahl. Sallmann rät allen noch suchenden Jugendlichen, die Vermittlungsangebote von IHK, Handwerk und Agentur für Arbeit zu nutzen. Sallmann: „Unser Ziel ist es, alle von den Unternehmen angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen und jeden für eine Ausbildung geeigneten Jugendlichen in Ausbildung zu vermitteln.“ IHK, Handwerk und Agentur für Arbeit unterstützen dabei sowohl die Jugendlichen als auch die Unternehmen. Besonders den Unternehmen rät er, die Leistungen ihrer Kammer und der Arbeitsagentur bei der Azubisuche zu nutzen: „Ausbildung ist immer noch das beste Rezept für die betriebliche Fachkräftesicherung – daher ist es für die Region wichtig, dass alle angebotenen Ausbildungsplätze am Ende auch besetzt werden“, so Sallmann.

Kreishandwerkerschaft Bergisches Land: Die Anzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse ist im Frühjahr 2015 positiv stabil

Die aktuellen Ausbildungszahlen der von der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land betreuten Ausbildungsverhältnisse liegen zum Halbjahresstichtag 31.03.2015 auf Vorjahresniveau – mit leicht positiver Tendenz. Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto, bewertet die ermittelten Zahlen mit positiver Zurückhaltung, da sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine zuverlässigen Aussagen aus diesen Zahlen für das gesamte Ausbildungsjahr ableiten lassen. Trotzdem sieht er keinen Abwärtstrend und erwartet daher für das aktuelle Ausbildungsjahr insgesamt stabile Vertragszahlen. Zumal weiterhin attraktive Ausbildungsplätze im Zuständigkeitsbereich der Kreishandwerkerschaft unbesetzt sind und bisher noch unversorgte Jugendliche sehr gute Chancen haben, eine für sie passende Ausbildungsstelle zu finden.

Besonders die Gewerke Dachdecker und Elektroniker haben sich bisher im Rheinisch-Bergischen Kreis positiv entwickelt. Otto freut sich, dass sich in Rhein-Berg wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung zum/r Friseur/in sowie zum Kraftfahrzeugmechatroniker/-in entschlossen hätten. Für die Friseure gilt die gute Entwicklung auch für den Oberbergischen Kreis; hinsichtlich der Kraftfahrzeugmechatroniker ist jedoch dort ein leicht rückläufiges Ergebnis festzustellen – ebenso in Leverkusen.

Leicht rückläufig sind ferner die neuen Ausbildungsverträge im Tischlerhandwerk im Rheinisch-Bergischen Kreis, während in Oberberg und Leverkusen die Ausbildungszahlen dort stabil sind. Weiter positiv nach aktuellem Stand ist im Oberbergischen Kreis auch die Anzahl neuer Ausbildungsverträge in den Gewerken Maler, Metallbauer und Anlagenmechaniker im Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk. Weiter kritisch sieht Otto die Entwicklung der Ausbildungsberufe in den Lebensmittelhandwerken. Der seit dem 01.08.2014 neu definierte Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement ist gut eingeführt. Die Ausbildungszahlen sind hier insgesamt ebenfalls auf dem Vorjahresniveau.

Trotz der bislang stabilen Entwicklung fordert Otto die Handwerksbetriebe auf, weitere Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und bis zuletzt alles daran zu tun, diese auch mit Jugendlichen zu besetzen. Er ist überzeugt, dass der beste und bewährteste Einstieg in eine handwerkliche Ausbildung über ein Praktikum führt. Junge Menschen bekommen hier einen ersten Eindruck und wissen, ob sie die eingeschlagene Richtung beibehalten wollen, oder ob sie einen anderen Beruf erlernen möchten. Mit den Berufsfelderkundungstagen ist in Rhein-Berg und Oberberg ein Angebot geschaffen worden, welches die Schüler/innen der 8. Klassen und die Betriebe zusammenbringt. Die Erfahrungen des ersten Berufsfelderkundungstag (28. Januar 2015) sind insgesamt positiv. Der nächste „Schnuppertag“ steht am 23. April 2015 unmittelbar bevor und ist wiederum für die Jugendlichen eine gute Chance, potenzielle Ausbildungsbetriebe kennenzulernen. Allein das Handwerk bietet über 130 Ausbildungsberufe an – oft mit guter Chance, im Anschluss in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Dies ist eine Konsequenz des demographischen Wandels, der als Fachkräftemangel das Handwerk (längst) erreicht hat. Auch deshalb appelliert Otto an die bisher nicht versorgten Jugendlichen, sich auf die angebotenen Ausbildungsplätze zu bewerben. Die freien Plätze gibt´s auf der Internetseite www.berufsinfo.org.

Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: Mehr freie Stellen – aber weniger Bewerber/innen

In diesem Ausbildungsjahr haben bislang erneut mehr Arbeitgeber die Agentur für Arbeit zur Vermittlung von Ausbildungsstellen genutzt: Insgesamt 2.642 Berufsausbildungsstellen wurden der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach bis Ende März gemeldet – das sind 76 (3,0 Prozent) mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig haben in diesem Jahr etwas weniger Bewerber mit dem Wunsch nach einer Ausbildungsstelle die Agentur in Anspruch genommen. Derzeit gibt es 3.600 gemeldete Bewerber um eine Ausbildungsstelle. Dies sind 353 oder 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr und liegt damit auf dem Niveau des Jahres 2012/2013. Derzeit gelten noch 2.174 Bewerber als unversorgt – dies sind 294 (oder 11,9 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Gleichzeitig sind noch 1.602 Ausbildungsstellen unbesetzt – 115 oder 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Oberbergischen Kreis wurden bislang 1.109 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 41 oder 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon sind derzeit noch 568 unbesetzt – 2 oder 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf Bewerberseite stehen diesen Stellen 1.753 gemeldete Ausbildungssuchende gegenüber. Dies sind 206 oder 10,5 Prozent weniger als im Vorjahr. 1.010 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind 138 oder 12,0 Prozent weniger als im Vorjahr.

Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach: „Der erwartete Bewerberrückgang ist nun eingetreten. Verbunden mit einer weiterhin hohen Studienneigung und einem qualitativ und quantitativ guten Qualifizierungsangebot der Berufskollegs führt dies dazu, dass viele Ausbildungsplätze bislang nicht besetzt werden konnten. Trotzdem möchten wir die oberbergischen Arbeitgeber ermuntern, weitere Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Diese gilt es dann in einer gemeinsamen Anstrengung mit den passenden Bewerber/innen – ggf. auch überregional – zu besetzen.“

TOP 10 der Berufe (gemeldet bei der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach):

Gemeldete Stellen

  • Industriekaufmann/-frau
  • Industriemechaniker/in
  • Werkzeugmechaniker/in
  • Verkäufer/in
  • Fachkraft Lager – Logistik
  • Mechatroniker/in
  • Maschinen- u. Anlagenführer/in
  • Bankkaufmann/-frau
  • Elektroniker/in für Betriebstechnik
  • Kaufmann/-frau f. Büromanagement

Wünsche der Bewerber/innen

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  • Industriekaufmann/-frau
  • Kaufmann/-frau f. Büromanagement
  • Verkäufer/in
  • Medizin. Fachangestellte/r
  • Industriemechaniker/in
  • Maschinen- u. Anlagenführer/in
  • KFZ-Mechatroniker – PKW-Technik
  • Zerspanungsmechaniker/in
  • Fachkraft Lager – Logistik
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