Gummersbach – Der Allgemeinchirurg Alexis Theodorou steht normalerweise im Kreiskrankenhaus Gummersbach im OP – aber die Not der Flüchtlinge, die in seiner Heimat nach einer anstrengenden und gefährlichen Flucht ankommen, führen ihn zeitweise zurück nach Griechenland. Der griechische Arzt lebt und arbeitet seit über fünf Jahren als Assistenzarzt in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Kreiskrankenhaus Gummersbach und engagiert sich im Verein Genesis, ein Zusammenschluss griechischer Ärzte in Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam mit vier weiteren Mitgliedern des Vereins ist Alexis Theodorou kürzlich auf die Insel Lesbos geflogen, um dort die Organisation „Ärzte der Welt“ bei der Behandlung von Flüchtlingen zu unterstützen. „Wir haben bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge geholfen sowie notwendige Medikamente und medizinische Ausrüstung geliefert“, berichtet Alexis Theodorou.
Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von „Ärzte der Welt“ habe tadellos funktioniert. „Organisationen wie ,Ärzte der Welt‘, ‚Ärzte ohne Grenzen‘ und das Griechische Rote Kreuz leisten vor Ort die medizinische Versorgung. Durch die steigende Zahl an Flüchtlingen stoßen sie an ihre Grenzen und brauchen Hilfe“, erklärt Alexis Thoedorou. „Auf diesen Notruf haben wir reagiert.“ Auf Lesbos betreiben die Hilfsorganisationen eine kleine Notpraxis, in die jeder kommen kann, der medizinische Hilfe braucht. Ein weiterer Arzt war täglich am Ufer des Meeres, dort wo die Flüchtlinge ankommen, um erste Hilfe zu leisten. Die fünf Ärzte, die von den Krankenhäusern Gummersbach, Neuwerk Mönchengladbach, Siegen, dem Herzzentrum Duisburg und dem Prosper Hospital für den Hilfseinsatz freigestellt wurden, freuen sich über die Unterstützung ihrer Arbeitgeber, die nicht nur für ein paar Tage auf ihr Personal verzichtet haben, sondern auch medizinische Hilfsgüter zur Verfügung stellten.
Die Ärzte haben viel Unterstützung erfahren. Sie wurden während ihres Einsatzes von einer griechischen Familie beherbergt und von Aegean Airlines kostenfrei nach Lesbos geflogen. Alexis Theodorou: „Ein ganz großer Dank an alle, die uns unterstützt haben.“ Künftige Hilfseinsätze sieht der Gummersbacher Chirurg vor allem in den Flüchtlingsunterkünften in Nordrhein-Westfalen. „Wir würden gerne auch weiter in Griechenland helfen, aber das ist nicht so einfach mit unserem Dienst zu vereinbaren, daher führen wir zurzeit Gespräche mit den Trägern örtlicher Flüchtlingsunterkünfte.“
Quelle: KLINIKUM OBERBERG GMBH