Heute geht es auch für den VfL Gummersbach in der Handball Bundesliga wieder los – und das mit einem Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt. Ein schwieriger Rückrundenauftakt gegen eine hochkarätige Mannschaft?!
FF: Wir sind uns unserer derzeitigen Situation bewusst. Der Blick auf die Tabelle verrät, wer der Favorit in diesem Spiel sein wird. Nichts desto trotz werden wir uns aufzäumen und nach der Winterpause möglichst befreit aufspielen. Wir haben zum Rückrundenstart ein immens schwieriges Programm und benötigen aus den ersten fünf Spielen mindestens vier Punkte. Das kann bei den Gegnern neben Flensburg auch in Balingen, zuhause gegen Wetzlar, in Kiel oder auch beim Heimspiel gegen Melsungen problematisch werden. Ich habe jedoch vollstes Vertrauen in die Mannschaft, den Trainer und das Publikum, welches uns stets hervorragend unterstützt.
Die Vorbereitungen auf die neue Saison sind für Sie schon in Gange?
FF: Das ist richtig. Mit Dirk Beuchler haben wir vor zwei Wochen den neuen Trainer bekannt gegeben. Mit ihm befinden wir uns schon seit längerem im Dialog und es hat sich bereits herausgestellt, dass wir sehr gut harmonieren. In Zukunft wird es sicherlich einige Umstrukturierungen geben. Zugleich werden wir uns ausschließlich im Rahmen des Budgets bewegen können und uns darauf berufen, unsere Linie im Bereich der Nachwuchsförderung weiter zu verfolgen und auszubauen.
Im Vorfeld zur neuen Saison gibt es größere Diskussionen zum Fernseh-Vertrag. Wie ist Ihre Einschätzung zu diesem Thema?
FF: Das Präsidium der HBL hat die von den Mitgliedern gestellten Anforderungen mit dem Fernseh-Vertrag erfüllt. Dazu gehören eine höhere Reichweite und ein einheitlicher Spielplan. Außerdem muss Handball auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen sein, sowie eine höhere Dotierung gegeben sein. Diese Anforderungen sind erfüllt. Vergangenen Freitag bei der Ligatagung in Leipzig wurden die Geschäftsführer der Bundesligisten konkreter über die Auswirkungen und Inhalte sowie die Dotierung informiert. Die Entscheidung für diesen Vertrag ist vom Präsidium der Handball Bundesliga getroffen worden unter den oben genannten Prämissen. Die zustimmende Kenntnisnahme der Bundesligavertreter hat einen Kritikpunkt dazu, nämlich: die sonntägliche Anwurfzeit um 12.30 Uhr. Wir sehen hier eine große Herausforderung auf jeden Bundesligisten zukommen. Die Konzepte müssen geändert werden, eine neue Zielgruppe muss erschlossen werden. Wichtig ist nur, dass den Bundesligisten der Spieltag durch Sky und SportA und den damit geschlossenen Vertragsgrundlagen vorgegeben worden ist. Es hilft uns jetzt kein Jammern, da auch wir die Spielzeit sicherlich durchaus als unglücklich erachten. Es bleibt, uns konstruktiv auszurichten. Für viele Fans tut es mir leid. Auch hier ist durchaus berechtigte Kritik zu erwarten. Wir sind gerade dabei, die Auswirkungen zu analysieren, die nicht unerheblich sind, wenn man an höhere Kosten durch Sonntagszuschläge der Reinigungskräfte, Ordner und des Personals denkt. Deutlich höhere Kosten werden auch bei Auswärtsfahrten auf uns zukommen, da wir wir so gut wie bei jedem Spiel beim Gastgeber übernachten müssen. Wie sich die Zuschauereinnahmen entwickeln werden, können wir derzeit noch nicht absehen. Wir rechnen zurzeit damit, dass die zu erwartenden Mehrausgaben / Mindereinnahmen der Eintrittsgelder die Mehreinnahmen des TV-Vertrags sicherlich deutlich übersteigen könnten – dafür werden wir in der professionellen Verwertung höhere Reichweiten erzielen können.
Es gilt nun, neue Konzepte zu erstellen, diesen Herausforderungen stand zu halten und die genannten Problematiken zu kompensieren.
Seitens des Kaders gibt es eine Änderung zum Start der Rückrunde. Wie ist es dazu gekommen?
FF: Mark Bult wird in der Rückrunde für die SG Flensburg-Handewitt auflaufen. Mein Geschäftsführer-Kollege Dierk Schmäschke ist kurzfristig auf uns zugekommen, da es bekanntlich bei der SG zu einigen verletzungsbedingten Ausfällen gekommen ist. Natürlich haben wir uns mit der Thematik auseinander gesetzt, einen verdienten Spieler in unserer Situation gehen zu lassen. Mark hat mir gegenüber betont, dass er definitiv in Gummersbach geblieben wäre, wenn Verein, Trainer und/oder ich als Geschäftsführer dies wünschten. Doch auch wir sehen, dass es eine Chance für ihn ist, sich bei diesem hochkarätigen Team zeigen zu können. Vor dem Hintergrund, dass Kevynn Nyokas wieder fit ist und sich Florian Baumgärtner äußerst gut entwickelt hat, ist es für uns sportlich darstellbar, Flensburg mit diesem Transfer zu unterstützen und gleichzeitig einem Spieler die Möglichkeit zu geben, einen Titel zu gewinnen.