Eaton-Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten der Elektrotechnik
Gummersbach/Köln – Auf der ganzen Welt gibt es nur vier Magnetresonanztomografen (MRT) mit einer Feldstärke über 9 Tesla, eines davon steht im Forschungszentrum Jülich. Das 20 Mio. Euro teure Gerät liefert Bilder des menschlichen Gehirns in bis dahin nicht gekannter Schärfe. Marc-Robert Mierisch, Absolvent der Elektronik am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln, konnte dazu beitragen, dass diese Technik auch für die Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt werden kann. Weil Medizintechnik für ihn schon immer interessant war, hatte er sich für eine Abschlussarbeit im Forschungszentrum Jülich mit seinen mehr als 5000 Wissenschaftler und Mitarbeitern beworben. Mit seiner Bachelor-Thesis hat er jetzt den ersten Preis und 1250 Euro beim „Eaton Award 2015“ gewonnen, dem Förderpreis des Elektronik-Konzerns für Best-Leistungen der Studiengänge Elektronik und Automatisierungstechnik am Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln.
Der 28jährige Ingenieur aus Wiehl entwickelte die experimentelle Umsetzung einer Sende- und Empfangsspule für die Magnetresonanztomographie, die sich in der Früherkennung von Brustkrebs nutzen lässt. In seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Entwicklung einer Sende- und Empfangs-Spule für die Magnet-Resonanz-Mammografie bei 9,4 Tesla“ hat Mierisch auf dem „fachlich anspruchsvollen Gebiet der Elektrodynamik eine sowohl theoretisch als auch praktisch herausragende Bachelorarbeit mit einem hohen Innovationsanteil“ erstellt, so lautete das Urteil der Fachjury. Sie setzte sich zusammen aus Prof. Dr. Rainer Scheuring, Prof. Dr. Andreas Kampmann vom Campus Gummersbach der FH Köln und Peter Tiessmeier, Forschungsleiter bei Eaton Bonn. Betreuer der Arbeit war der Prof. Dr. Christoph Klein vom Institut für Elektronics & Information Engineering.
Den zweiten Preis und 1.000 Euro erhielt Daniel Wirtz aus Gierath (Kreis Neuss) für seine Bachelorarbeit „Entwicklung eines rekursiven Parameterschätzverfahrens für ein nichtlineares Modell“. Der 25jährige Ingenieur entwickelte das Verfahren für die Bosch AG in Stuttgart, wo er inzwischen auch arbeitet. Die Entwicklung ist Teil eines Konzepts für einen Hydraulik-Energiespeicher für Kraftfahrzeuge. Betreuer der Arbeit war Prof. Dr. Rainer Scheuring vom Institut für Automation & Industrial IT.
Den dritten Platz und damit ein Preisgeld von 750 Euro sicherte sich der Gummersbacher Steffen Jünger mit seiner Bachelorarbeit „Entwicklung von Regelalgorithmen zur Beleuchtungssteuerung“. Seine neuartigen Konzepte zur Beleuchtungssteuerung beruhen auf detaillierten Messungen einer LED-Leuchte. Die entwickelten Regelalgorithmen erlauben es, Licht komfortabel an die Bedürfnisse am Arbeitsplatz einzustellen sowie Fehler in Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur zu erkennen und zu regeln. Damit wird unter anderem eine intelligente und sparsame Ansteuerung der verwendeten Leuchtdioden möglich.
Enzo Strappazzon, Senior Vice President der deutschen Eaton-Zentrale in Bonn, lobte bei der Preisübergabe die Arbeit der Preisträger und das hohe Niveau ihrer Entwicklungen. Mit dem Förderpreis möchte Eaton talentierte Nachwuchsforscher auszeichnen und die Zusammenarbeit mit der Hochschule weiter ausbauen. Eaton engagiert sich für den Campus schon als Hörsaalsponsor und über zwei Deutschlandstipendien. Inzwischen arbeiten auch zwei Absolventen des Campus Gummersbach in Schlüsselpositionen bei Eaton.