Gummersbach – Um die Notfallseelsorge im Oberbergischen Kreis zukünftig besser ausstatten, organisieren, koordinieren und absichern zu können, will der im Herbst letzten Jahres gegründete „Förderverein Notfallseelsorge Oberberg e.V“. seine Arbeit jetzt offensiv in der Öffentlichkeit präsentieren und bei Privatleuten, Firmen und Organisationen um Spenden werben und zur Mitgliedschaft einladen.
Im Rahmen der ersten Mitgliederversammlung stelle der Verein am vergangenen Dienstag in Hülsenbusch sein Konzept vor. Seit dem 19. März ist der Förderverein mit einer eigenen Homepage im Netz. Unter www.foerderverein-notfallseelsorge-oberberg.de informiert er über Inhalte und Ziele der Notfallseelsorge und stellt den Verein und seine Arbeit vor. In den nächsten Wochen sollen informative Flyer unters Volk gebracht werden, in den neben der Darstellung der Arbeit auch aktiv um finanzielle Unterstützung, Spenden und Vereinsmitgliedschaft geworben wird.
Die evangelische und katholische Kirche als Träger der ökumenischen Notfallseelsorge in Oberberg stellen mit gut ausgebildeten Seelsorgern und einer fundierten Ausbildung bislang die wichtigste Ressource zur Verfügung: 32 Seelsorger, die diese Arbeit tragen und zusätzlich zu ihrer beruflichen Arbeit tun. Finanziell allerdings können die Kirchen die Arbeit nur mit einem kleinen Budget ausstatten. Mittel für Qualitätssicherung der Ausbildungsstandards, Fort- und Weiterbildung, Supervision, dringend nötige Einsatzkoffer oder einheitliche Einsatzkleidung sind äußerst knapp.
Der Förderverein hat sich in Sachen Spendenwerbung ein Traum Ziel gesetzt: 40.000 Euro Spenden als Startkapital sollen bis Ende 2014 eingeworben werden. „Manchmal ist es gar nicht so schlecht, kein Geld zu haben“, zeigt sich Vereinsvorsitzender Andreas Groß aufgrund guter Erfahrungen mit Spendern zuversichtlich. Denn bei der Vereinsgründung haben heimische Finanzinstitute finanziell geholfen. Den Druck der Flyer machte die Wiehler Druckerei Luyken in Form einer Sachspende möglich, und die Website erstellen Studenten und Azubis des Fördervereins für regionale Entwicklung.
„Unser Dienst ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so der evangelische Pfarrer Gisbert von Spankeren, der die Einsätze gemeinsam mit dem katholischen Gemeindereferenten Andreas Groß koordiniert. Immer mehr Menschen leben allein und seien nicht mehr selbstverständlich in ein tragendes Netz von Familie oder Nachbarschaft eingebunden. In akuten Notsituationen werde der Beistand eines Notfallseelsorgers deshalb als Hilfe empfunden, so von Spankeren. „Wir sind noch nie weggeschickt worden, auch wenn die Menschen vielleicht von sich aus nie auf die Idee gekommen wären, einen Seelsorger zu rufen“, ist die Erfahrung von Andreas Groß.