Wipperfürth – Heißer Kaffee, Tee und Kakao schmecken nicht nur zur kalten Jahreszeit köstlich. Um in einen möglichst fairen Genuss zu kommen, sollte beim Kauf dieser Produkte auf eine Fair Trade Kennzeichnung geachtet werden.
Fair Trade bedeutet übersetzt zunächst einmal „fairer Handel“. Produkte aus fairem Handel tragen eines der verschiedenen Fair-Trade-Siegel und zeigen so einen kontrollierten, gerechten Handel an. Die Kleinbauern und Arbeiter*innen erhalten faire und gesicherte Preise, es bestehen transparente Handelspartnerschaften und soziale Rechte in den Ländern des globalen Südens werden gestärkt.
Das Konzept des fairen Handels ist auf soziale Bewegungen der 1960er Jahre zurückzuführen, wo erstmals fair gehandelter Kaffee auf den Markt kam. Seitdem wächst der Anteil fair gehandelter Waren von Jahr zu Jahr – von Kaffee, Tee und Kakao über Bananen und Gewürze bis hin zu Schnittblumen und Fair Fashion.
Tatsächlich gibt es unterschiedliche Fairtrade-Organisationen, die sich zum Teil sogar stark in ihren Ansichten unterscheiden. Die Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) mit Sitz in Deutschland vergibt das bekannte Fairtrade-Siegel für Produkte. Die World Fair Trade Organization (WFTO) mit Sitz in den Niederlanden vernetzt weltweit wichtige Fair-Trade-Organisationen und vergibt ihr Siegel an Unternehmen. In Deutschland stößt man außerdem häufig noch auf die drei größten fairen Importeure GEPA GmbH, El Puente GmbH und dwpeG, die ebenfalls alle eigene Regeln des fairen Handels verfolgen und unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
Unabhängig von den verschiedenen Ausprägungen und Schwerpunkten der Fair Trade Organisationen kann ein fairer Handel die sozialen Bedingungen verbessern, ausbeuterische Kinderarbeit und den Einsatz einiger Chemikalien verbieten, die Rechte und Verhandlungspositionen von Kleinbauern stärken, das Einkommen sichern und so Perspektive und Sicherheit für Investitionen und (Weiter-)Bildung bieten. Mit dem Kauf fair gehandelter Ware beauftragen wir als Konsumenten die beteiligten Handelsorganisationen fairen Handel zu treiben und setzen ein Zeichen, dass sozialere und nachhaltigere Produktionsbedingungen gewollt sind.
Die Hansestadt Wipperfürth ist seit Mai 2020 als Fairtrade-Stadt von Fairtrade Deutschland e.V. zertifiziert. So wird in der Stadtverwaltung beispielsweise fair gehandelter Kaffee gekocht und faire Kekse angeboten. Auch der lokale Einzelhandel und die Gastronomie in Wipperfürth bieten fair gehandelte Produkte an. Eine Übersicht teilnehmender Geschäfte findet sich auf der städtischen Webseite.
Quelle: Hansestadt Wipperfürth