Gummersbach – Auch zu Beginn dieses Jahres hat die Industrie- und Handelskammer Köln wieder 1.650 Betriebe nach ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage befragt. Insgesamt haben 573 Firmen geantwortet, davon 94 aus Oberberg. Und das Ergebnis wurde in der IHK-Zweigstelle Oberberg mit Spannung erwartet – nachdem die Herbstumfrage einen Durchhänger der oberbergischen Wirtschaft gezeigt hat.
„Die Zuversicht der Unternehmen steigt, und wir können optimistisch in das Jahr 2013 blicken“, freut sich Michael Sallmann, Leiter der IHK-Zweigstelle Oberberg. Die Unsicherheiten aus dem letzten Quartal 2012 haben sich verflüchtigt. Der übertriebene Pessimismus habe sich in Optimismus gewandelt.
19 Prozent der oberbergischen Unternehmen haben besser Erwartungen an 2013 als noch im Dezember. Da waren es nur acht Prozent. Schlechtere Erwartung haben nur noch 26 Prozent – im Vergleich zu 37 Prozent im letzten Jahr. Auffällig sei hier aber, so Sallmann, dass sich die Zahl derer, die ihre Erwartungen als gleich bleibend einschätzen, nicht geändert hat. Viele seien von der Negativseite direkt auf die Positive gewechselt. Sallmann: „Viele gehen aber davon aus, dass das erste Halbjahr verhalten wird. Die Trendwende wird für das dritte Quartal erwartet.“
Ebenfalls positiver als noch im letzten Jahr stellt sich die Exporterwartung im IHK-Bezirk da. Hier ist die Einschätzung von noch 16 Prozent positiv gestimmter Unternehmen auf 21 Prozent gestiegen. Dies führt Sallmann darauf zurück, dass die Auslandsnachfrage wieder anziehe. Vor allem der Export nach China und Nordamerika werde sich positiv auswirken. In Oberberg werde man dies im Maschinenbau und der Branche der Automobilzulieferer spüren.
Die Unternehmer schauen mit geringerer Sorge auf die konjunkturelle Entwicklung – allerdings nimmt die Sorge um Risiken wie Arbeitskosten, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und den drohenden Fachkräftemangel zu. Hier zeige sich, dass „White Colour-Jobs“ immer noch besser ankommen. Berufe wie zum Beispiel Zerspannungsmechaniker oder Mechatroniker hätten einen sehr schlechten Ruf. Dabei sei die Ausbildung sehr anspruchsvoll.