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Erstes Wiehler Repair Café erfolgreich gestartet!

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Wiehl – In den Räumen des Wiehler Kinder und Jugendzentrums öffnete am 10. Mai das Repair Café Wiehl erstmals seine Türen.

Gleich der erste Öffnungstag des neugegründeten Wiehler Repair Cafés am 10. Mai 2014 war ein schöner Erfolg. Zahlreicher Besucherinnen und Besucher kamen im Laufe des Nachmittags mit ihren diversen defekten Elektrogeräten, reparaturbedürftigen Kleidungsstücken, oder neu zu verleimenden Möbelteilen ins die Räume des Wiehler KiJu (Kinder und Jugendzentrum).

Bei fachkundigen Ehrenamtliche fanden sie Unterstützung bei der Reparatur von Gegenständen, die sie sonst womöglich in den Müll geworfen hätten. Wer nichts zu reparieren hatte, konnte bei Kaffee, Tee Saft und Eröffnungskuchen einfach mal „reinschnuppern“ oder jemandem beim Tüfteln, Schrauben oder Nähen helfen.

Foto: Christian Melzer

Ob elektrische und mechanische Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Textilien, Fahrräder, Spielzeug, Modeschmuck, für alle Bereiche gibt es unter den etwa 12 Repair-Café-Mitgliedern Fachleute, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aus Beruf oder Hobby kostenlos an die Repair-Café Gäste weitergeben und auch selbst Hand an legen. Werkzeug ist vorhanden.

Neben den “Kunden” mit ihren defekten Geräten waren auch etliche Interessierte erschienen, die bei den nächsten Terminen ihre Fachkenntnisse auf verschiedenen Gebieten zur Verfügung stellen möchten. „Wir erwarten bei den nächsten Terminen noch größeren Zulauf, das zeigen die Erfahrungen anderer Repair Cafés „ so ein Mitglied des Trägerkreises.

Reparieren statt wegwerfen – Tüfteln und schrauben gegen das Wegwerf-System

„Immer wieder heißt es: ‚Reparieren lohnt sich nicht‘. Mir ist das zu kurz gedacht. Denn beim Neukauf werden die Kosten für Entsorgung, Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch nicht eingerechnet. Unser Planet verkraftet unser System des Wegwerfens und Neuproduzierens nicht auf Dauer“, begründet Initiatorin Claudia von Wachtendonck ihr Engagement für die Eröffnung eines Repair Café in der oberbergischen Kleinstadt. „Gemeinsam etwas reparieren, fördert den Kontakt, macht Spaß und bringt gegenseitigen Nutzen“, beschreibt der gelernte Schiffbauingenieur Albrecht Klöckner (78), seine Motivation zur Mitarbeit. „Ich kenne aus Kindertagen, dass man kleine Geräte selbst repariert. Aber diese Fähigkeiten drohen verloren zu gehen“, bedauert der älteste Teamer der Wiehler Initiative. Für Jens Ole Bay, mit 15 Jahren der jüngste Fachmann, steht der Spaß im Vordergrund. „Ich schraube gerne an durchgebrannten Föhns rum, die die Nachbarn mir bringen, und kriege si e meist auch wieder in Gang“, lacht er.

Organisiert wird das Repair Café von der BürgerInnenitiative Oberberg Süd für den Atomausstieg und die Energiewende. „Unser Einsatz für regenerative lokale Energie liegt für uns auf einer Linie mit dem Wunsch nach einem nachhaltigen Lebensstiel und einer enkeltauglichen Zukunft“, so BI-Mitglied Ingo Winkelströter, der im Repair Cafe für die Reparatur von Fahrrädern zuständig ist. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Wiehl u. a. durch die kostenlose Bereitstellung der Räume.

Die Idee für die mittlerweile, weltweit circa 400 Repair Cafés stammt von Martine Postma, die 2009 das erste Repair Café in Amsterdam eröffnete. Aufgrund des großen Erfolges gründete sie 2010 die Stiftung „Stichting Repair Café“. Die niederländische Non-Profit-Organisation bietet lokalen Gruppen im In- und Ausland Unterstützung bei der Eröffnung eines eigenen Repair Café an.

Das Repair Café Wiehl ist an jedem 2. Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die nächsten Termine: 14.6., 12.7., 13.9., 11.10., 8.11., 12.12.2014, jeweils von 14 bis 17 Uhr. Ort: Kinder- und Jugendzentrum Wiehl, Wiesenstraße 8, 51674 Wiehl

Text: Karin Vorländer

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