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Erholung für Kinder aus Tschernobyl

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21 Kinder aus der Gegend um Tschernobyl fanden wieder in Marienheide und Umgebung Erholung – Organisatoren besorgt um fehlende Gasteltern

Marienheide – Zum mittlerweile achtzehnten Mal begrüßten die Organisatoren des Vereins Kinder von Tschernobyl e.V. eine Gruppe von 21 Kindern mit ihrer Betreuerinnen aus dem ukrainischen Landkreis Wyschgorod im Oberbergischen. Wyschgorod liegt etwa eine Stunde südlich von Tschernobyl und damit inmitten einer noch heute als „strahlenbelastete Zone IV“ ausgewiesenen Gegend, die zu den beim Reaktorunfall im Jahr 1986 am stärksten betroffenen Gebieten gehört. Die Folgen dieser Nuklearkatastrophe sind bis heute offensichtlich und auch die Kinder leiden darunter. Neben Geburtsschäden und schweren Erkrankungen haben viele Kinder und Jugendliche erheblich geschwächte Immunsysteme, die sie auch für einfacherer Erkrankungen sehr anfällig machen.

„Während ihres Aufenthaltes in Marienheide und Umgebung sollen sich die Kinder etwas erholen, von ihrem Alltag in der Ukraine, von den Problemen, die sie in ihren Familien haben und von ihren gesundheitlichen Schwächungen“, erläutert Wolfgang Theunissen, 2. Vorsitzender des Vereins die Beweggründe für die jährlichen Reisen. „Und den Kindern tut das richtig gut“, pflichtet ihm Marita Wasserfuhr bei, im Verein zuständig für die Gastelternbetreuung im Oberbergischen, „körperlich und seelisch. Wenn es dann nach drei Wochen für die Kinder wieder heim geht, rollen zwar manchmal ein paar Tränen, aber die Kinder sind gut erholt und zehren dann lange von ihrem Aufenthalt hier.“

Dass der Verein die Organisation der Sommerurlaube fortsetzen will stehe außer Frage, so Wolfgang Theunissen: „Aber es wird für uns immer schwieriger Gasteltern zu finden, die bereit sind, eines der Kinder während ihres Aufenthaltes aufzunehmen.“ Dabei bekomme es den Kindern nachweislich so gut, „und mit der Tagesbetreuung zwischen 8 und 15 Uhr entlasten wir die Gasteltern ja auch.“

In dieser Zeit unternimmt die Kindergruppe, die stets von zwei Dolmetscherinnen begleitet wird, vieles, was den Kindern in bleibender Erinnerung bleibt. „In diesem Jahr waren wir schon im Zoo in Dortmund, haben den Vogel- und Affenpark im Eckenhagen besucht und den Ponyhof in Siemerkusen“, berichtet Theunissen von spannenden Ausflügen. Den Abschluss mache dann – fast schon traditionell – der Besuch der Lambach-Pumpe in Marienheide, wo die Vereinsmitglieder um den ersten Vorsitzenden Karl Oberwinter den Kindern die Funktion des Pumpendenkmals erläutern und es sich zudem nicht nehmen lassen, anschließend mit den Kindern zu Grillen. „Das ist ein Termin, auf den wir alle uns immer sehr freuen, wenn die Kinder hier über das Pumpen-Gelänge wuseln“, so Oberwinter.

Wieder im Oberbergischen unterwegs – die Kindergruppe aus Tschernobyl an der Lambach- Pumpe in Marienheide Foto: Kinder von Tschernobyl e.V.
Die Kinder von Tschernobyl mit ihren Gastgebern Karl Oberwinter (links), Marita Wasserfuhr (6. v.l.), ihren Begleiterinnen aus der Ukraine (2. und 3. v.r.) sowie Wolfgang Theunissen (rechts)
Foto: Kinder von Tschernobyl e.V.

Als kleines Dankeschön für den Pumpenverein hatten die Kinder ein Vogelhaus gebaut, das Theunissen dem ersten Vorsitzenden übergab. Zugleich rief er potenzielle Gasteltern auf, den Aufenthalt der Kinder zu ermöglichen und sich beim Verein zu melden. „Das ist existenziell für das ganze Angebot“, so Theunissen und es wäre mehr als schade, würde man den Kindern diese Erholung nicht mehr bieten können.

Quellennachweis: Kinder von Tschernobyl e.V.

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