Gummersbach – Was haben die Gummersbacher nicht alles in der Eugen-Haas-Halle erlebt? Es wurden Meistertitel gefeiert, Siege in nationalen und internationalen Pokal-Wettbewerben bejubelt, Niederlagen und Spielerabgänge beweint.
Die Eugen-Haas-Halle hat ihren eigenen Charme, der ihr leider am Ende zum Verhängnis wurde. Platz haben dort 2.100 Handballbegeisterte auf zwei Tribünen – zu wenig für die Handballverbände. Die Lichtverhältnisse reichen den TV-Sendern nicht aus. In den letzten zwei Jahren hat die „Altehrwürdige“, wie die Eugen-Haas-Halle von Spielern und Fans auch genannt wird, einige Umbaumaßnahmen über sich ergehen lassen müssen. Grund: Sie war einfach nicht mehr bundesligatauglich. Bei internationalen Spielen wurde so manches Auge noch zugedrückt.
Doch damit ist am kommenden Samstag vorbei. Die Handballer des VfL Gummersbach laufen zum letzten Spieltag der Bundesliga-Saison – und gleichzeitig auch zum letzten großen Spiel in der Eugen-Haas-Halle auf. Im Sommer wird dann mit der Schwalbe-Arena, die zur Zeit auf dem Steinmüller-Gelände entsteht, ihr neues Domizil beziehen.
Allerdings steht bei den Spielern im Moment weniger der Abschied von der „Altehrwürdigen“ als der Kampf um den Klassenerhalt im Vordergrund. „Das letzte Spiel ist ein ganz wichtiges für den Verein. Wenn wir gewinnen, ist der VfL der einzige Verein, der seit Beginn der Bundesliga ohne Unterbrechung dabei ist“, so Jörg Lützelberger.
Wenn Lützelberger das Wort „Eugen-Haas-Halle“ hört, denkt er automatisch ans Training. Denn als aktiver Spieler und sportlicher Leiter der Handballakademie verbringt er zwischen 15 und 30 Stunden pro Woche in der Halle: „Da ist der Begriff Wohnzimmer gar nicht so weit her geholt.“
Aber auch die Fans werden Abschied nehmen. Claudia Thamm, Vorsitzende des Fanclubs Blue-White-Dynamite, sieht die Situation mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich freue mich total auf die neue Halle, denn sie wird größer und auch moderner sein. Aber an der Eugen-Haas-Halle hängen so viele Erinnerungen.“ Unter den Fans, die den VfL schon über Jahrzehnte begleiten, gehe immer noch das Gerücht um, dass Eugen Haas, der als Vater der sportlichen Erfolge in der Vergangenheit steht, gar nicht auf dem Grotenbach-Friedhof, sondern unter dem „Block K“ der nach ihm benannten Halle beerdigt wurde.
Mit dem Umzug in die Schwalbe-Arena geht eine Gummersbacher Ära zu Ende. Gleichzeitig bedeutet er aber auch den Aufbruch zu neuen Ufern.
Wer war Eugen Haas? Und was sagen prominente Gummersbacher zum Umzug? Das erfahren Sie im Laufe dieser Woche auf Oberberg-Nachrichten.
Das wird ein trauriger, letzter Gang dorthin. Die Freude auf das Neue ist groß. Eugen Haas wird weiterhin Platz in den Herzen aller Fans haben. Zu neuen Ufern, und das nach einem erfolgreichen Tag. Wir bleiben Bundesligist.