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Ein Interview mit dem Landrat

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Im Rahmen des traditionellen Redaktionsbesuchs des Landrats Jochen Hagt im ersten Quartal des Jahres, hatten wir Gelegenheit mit Herrn Hagt über  aktuelle Entwicklungen des Oberbergischen Kreises zu sprechen. Der Landrat berichtet von einer Vielzahl von Projekten, die durchgeführt werden, um die die Region, deren Wirtschaft und die Mobilität der Menschen vor Ort zu stärken:

Guten Tag Herrn Hagt. Wir sind heute hier zusammen gekommen, um über die aktuelle Situation des Oberbergischen Kreises zu sprechen. Erzählen Sie uns doch bitte Etwas dazu.

Hagt: Der Oberbergische Kreis hat, wie die meisten wahrscheinlich gemerkt haben, in den vergangenen Monaten und Jahren viele positive Veränderungen durchlebt. Diese aktiven Veränderungen sind notwendig, damit der Oberbergische Kreis zukunftsfähig bleibt. Wir wollen als Kreis nicht nur aktiv, sondern auch attraktiv für Menschen und Unternehmen sein und bleiben. Dafür muss man stets nach vorne schauen, auf Problemlagen reagieren und Lösungen dafür entwickeln.

Welche Projekte und Veränderungen nimmt sich der Oberbergische Kreis denn zurzeit vor?

Hagt: Derzeitig arbeiten wir zum Beispiel aktiv an unserer Infrastruktur in Oberberg. Hierbei haben wir nicht nur unseren Kreis im Blick, sondern auch die Verbindung des Oberbergischen mit den benachbarten Kreisen, dem Rhein-Sieg Kreis und dem Rheinisch Bergischen Kreis. Diese Wechselbeziehungen sind  ein sehr wichtiger Teil unseres Konzeptes die Kreise miteinander zu verknüpfen und so attraktiver zu machen. Desweiteren liegt uns aber auch die Verbesserung des Fachkräftemangels am Herzen. Junge Menschen sollen erfahren, welche Möglichkeiten sie in der Region haben.

Benachteiligte Ortsteile, die zunehmend an Lebensqualität verlieren, möchte der Oberbergische Kreis frühzeitig stärken – bspw. mit dem EU-Förderprogramm „Starke Quartiere – starke Menschen“.

Erzählen Sie doch bitte einmal, was es mit diesem Projekt auf sich hat.

Quelle: AR/ON

Hagt: Bislang haben sich Großstädte für das Förderprojekt „Starke Quartiere – starke Menschen“ beworben.  Dass sich mit dem Oberbergischen Kreis  ein ganzer Landkreis zur Stärkung benachteiligter Ortsteile beworben hat, ist einzigartig. das Konzept sieht vor, dass wir gemeinsam mit den Kommunen Handlungskonzepte entwickeln, um Quartiere nachhaltig aufzuwerten und weiter zu entwickeln.  Zudem soll aber auch das Problem der Armut und Ausgrenzung bekämpft werden. Menschen mit „Nachholbedarf“ soll also geholfen werden

Das erste integrierte Handlungskonzept wird derzeit als Modellprojekt für den Kreis in den fünf Wupperorten in Radevormwald erarbeitet.

Am Mittwoch hat die Auftaktveranstaltung für das Förderprojekt „Starke Quartiere – starke Menschen“ stattgefunden. Um eine tatsächliche Veränderung zum Positiven zu erreichen, müssen wir die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Entwicklungsprozess miteinbeziehen. Nur das Zusammenwirken von Vielen kann hier zur Lösung und damit auch zu einem erfolgreichen Projekt beitragen.

Herrn Hagt, nun haben wir genug über die aktuelle Lage des Oberbergischen Kreises geredet. Wie sehen Sie denn die Zukunft dessen?

Hagt: Hervorragend! Sicherlich sind viele Veränderungen im Kreis langjährige Projekte, die nicht sofort ersichtlich scheinen. Dennoch versuchen wir, den Oberbergischen Kreis mit jedem Schritt attraktiver werden zu lassen. In Zukunft möchten wir viele Bereiche, wie die Infrastruktur, die ärztliche Versorgung und das Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung ausbauen. Dies gilt auch für den Tourismus. Vieles davon haben wir auch bereits angepackt. Unter anderem der zuletzt genannte Bereich Tourismus liegt uns am Herzen, da der oberbergische Kreis immer mehr auch für Menschen der umliegenden Kreise und Großstädte interessant wird. Nicht zuletzt deshalb versuchen wir auch die Wechselbeziehung mit dem Rhein-Sieg-Kreis durch Projekte wie Panarbora auszubauen und noch weiter zu verbessern. Aber auch die AGewis (Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren) auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach wird sich demnächst vergrößern, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Dies stellt neben dem Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln einen großen Schritt im Bereich Bildung dar. Letztlich ist es wichtig nicht nur einen Bereich im Kreis auszubauen, sondern den Fortschritt in allen Bereichen zu wagen. Nur so kann es der Oberbergische Kreis schließlich schaffen sich immer weiter positiv zu entwickeln.

Trespe: Umso erfreulicher war es für uns, dass wir im Rahmen der Regionale den Zuschlag für Strukturförderungsmaßnahmen bekommen habe. Das war sozusagen der Jackpot! Insgesamt sieben Bewerbungen sind eingegangen und unser Kreis war einer der drei „Gewinner“, die den Zuschlag bekommen. Nicht zuletzt hat der Oberbergische Kreis diese aufgrund seiner vernünftigen „Vorarbeit“ und hervorragenden Bewerbung geschafft. Gemeinsam mit Partnern können wir Projekte nun umsetzen und unsere Struktur deutlich verbessern.

Hagt: Letztlich müssen alle Bausteine ineinander greifen, um eine hohe Lebensqualität zu hegen!

Eine private Abschlussfrage unsererseits: Wie schafft man den Spagat zwischen Privatleben und einem solch wichtigen Amt wie Ihrem?

Hagt: Ein Ausgleich ist enorm wichtig. Sicherlich könnte man 24 Stunden mit der Arbeit in meinem Amt verbringen – zu tun gibt es hier reichlich. Aber der Freiraum für Familie, Freunde und Hobbys ist ebenso wichtig wie der bloße Abstand zu der Arbeit als Landrat. Ich denke, dass man seine Arbeit nur mit diesem nötigen Abstand auch vernünftig machen kann. Eishockey zum Beispiel ermöglicht mir diesen – allerdings nur als kundiger Zuschauer!

Wir bedanken uns bei dem Landrat Jochen Hagt für das aufgeschlossene Interview und diesen umfangreichen Einblick in die Zukunft unserer Region Oberberg.

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