Gummersbach – Alle Jahre wieder findet der Neujahrsempfang der CDU Oberberg statt. So auch in diesem Jahr. Und Viele waren der Einladung gefolgt. So konnte der Kreisvorsitzende Klaus-Peter Flosbach Vertreter aus Politik, Wirtschaft, der Kirchen, Schulen, Vereine und Verbände sowie dem Gesundheits- und Bankwesen begrüßen. Ebenfalls gekommen waren Werner Becker-Blonigen (Wiehl), Rüdiger Genies (Reichshof), Peter Koester (Waldbröl) und Dr. Gero Ludwig (Lindlar) in ihren Funktionen als Bürgermeister. Fehlen durften natürlich nicht der Generalsekretär der NRW-CDU, Bodo Löttgen, und Peter Biesenbach (MdL).
Stärkungspakt ist trojanisches Pferd
Bevor aber der diesjährige Gastredner, der Bundesumweltminister Peter Altmaier, das Wort ergriff, begrüßte Landrat Hagen Jobi die Gäste und gab einen kleinen Einblick in die finanzielle Lage des oberbergischen Kreises. Diese stuft Jobi als nicht gut ein und machte deutlich, dass sich der Stärkungspakt als „trojanisches Pferd“ entpuppen werde. Augenscheinlich helfe der Stärkungspakt den Kommunen. Doch diese hätten sich auf die erste n finanziellen Zusagen verlassen und müssten nun mit deutlich weniger Geld rechnen.
Lob für finanzpolitischen Sprecher Flosbach
Mit viel Applaus wurde dann Umweltminister Altmaier im Spiegelsaal des Grand-City-Hotels begrüßt. Und ehe er auf die Energiewende einging, hatte er großes Lob für Klaus-Peter Flosbach und sein Engagement als finanzpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion. „Wenn wir mal wieder etwas nicht verstanden haben, dann erklärt Klaus-Peter uns das auf seine herrliche bergische Art. Das hat zur Folge, dass ich abends meiner 83-jährigen Mutter die gesamte Thematik am Telefon erklären kann“, so Altmaier.
Ansprüche der Wirtschaft und Umweltschutz in Einklang bringen
„Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehe, dass die Umweltpolitik in den letzten Jahren auf den Tagesordnungen des Bundestages sowie der Land- und Kreistage immer weiter nach hinten rückt“, begann der Bundesminister mit seinem Referat zum Thema „Die Energiewende – Herausforderung und Chance“. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die Wirtschaft weiter auszubauen und zu stärken und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Die Energiewende sei wichtig, um Modelle zu finden, die Wirtschaft und Umwelt in Einklang zu bringen.
Die Energiewende bringe aber auch Probleme mit sich, die es zu lösen gelte. Ein Hauptproblem sei die Speicherung von überschüssigem Strom. Altmaier: „An einem Junitag gegen 11 Uhr produzieren die Solarkollektoren Strom wie 20 Kraftwerke. Aber wie kann man diesen ins Netz einspeisen, ohne dass es zum Knall kommt. Um 17 Uhr melden sich die Kollektoren wieder aus dem Netz ab. Dann ist Ruhe im Karton, weil die Sonne schläft. Aber was passiert dann?“ Im Bereich der Batteriespeicherung müsse nach einer Lösung gefunden werde. Denn, wenn man den Strom speichern könne, brauche man weniger Leitungen und habe auch keine Probleme mit der Einspeisung.
Strom darf kein Luxusgut werden
Darüber hinaus verdeutlichte Altmaier, dass der Strom auch nach erfolgreicher Durchführung der Energiewende bezahlbar sein müsse. Strom dürfe nicht zum Luxusgut werden. „Ich verspreche Ihnen, die Energiewende so zu organisieren, wie den Bau des Münchner Flughafens, nicht wie des Berliners. Wir können uns ein solches Projekt leisten, aber nicht mehrere.“
Und auf die Frage Jobis, ob Windräder in Oberberg sinnvoll seien, antwortete der Bundesumweltminister: „Das kann ich nicht sagen. Ich kenne das Oberbergische nicht. Da müssen Sie schon mit den Bürgern in die Diskussion gehen.“ Wenn diese die Windräder begrüßen, freue sich der Umweltminister. Wenn nicht, dann wäre es so. Man brauche in Deutschland zwar Windräder, aber nicht auf jedem Quadratzentimeter.
Text: Simone Hawellek