Landräte und Bürgermeister fordern eine Verbesserung der Qualität der RB 25
Köln – Die Oberbergische Bahn (RB 25) hat eine erhebliche regionale Bedeutung für die Anbindung großer Teile des Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreises an den Ballungsraum Köln/Bonn. Insbesondere für die Städte und Gemeinden Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Overath und Rösrath ist die Oberbergische Bahn die einzige Eisenbahnverbindung in die Millionenstadt Köln und damit die Anbindung an die stark wachsenden Zentren im südlichen Rheinland. Damit kommt der Oberbergischen Bahn insbesondere für den starken Pendlerverkehr eine wichtige Verkehrsfunktion zu.
„Im Hinblick auf die bereits sehr stark belasteten Straßenverbindungen kann die RB 25 zu einer erheblichen Entlastung der Verkehrssituation im rechtsrheinischen Raum beitragen – wenn denn Angebotsqualität, Zuverlässigkeit und Kapazität den Erfordernissen entsprechen. Dafür muss aber noch einiges getan werden“, so Dr. Hermann-Josef Tebroke, Landrat des Rheinisch-Bergischen-Kreises. Beim Betrieb dieser wichtigen SPNV-Verbindung kommt es immer wieder zu erheblichen Problemen, die größtenteils auf die unzureichende Infrastruktur zurückzuführen sind. Die über eine Länge von rund 65 Kilometer eingleisige Streckenführung mit nur wenigen Zugkreuzungsstationen setzt nicht nur der benötigten Taktverdichtung Grenzen, sondern führt auch noch zu einer starken Verspätungsanfälligkeit für das vorhandene Fahrtenangebot.
„Es hat sich zwar schon einiges getan, doch trotzdem ist es dringend erforderlich, die Infrastruktur sowohl für die Strecke, als auch für die eingesetzten Züge zu verbessern. Insbesondere müssen Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebs- und Fahrplanstabilität ergriffen werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Ausbau zweigleisiger Kreuzungsstellen“, so NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.
„Die Deutsche Bahn hat in den letzten Jahren einiges in die Bahnhöfe und die Infrastruktur der Oberbergischen Bahn investiert, um den Komfort und die Pünktlichkeit auf dieser stark ausgelasteten Bahnstrecke zu erhöhen. So wurde u.a. der Bahnhof Meinerzhagen reaktiviert.
Zum Fahrplanwechsel werden wir die Strecke bis nach Lüdenscheid in Betrieb nehmen. Täglich werden bis 2018 fast 60 Züge täglich auf dieser Strecke zwischen Köln und Gummersbach unterwegs sein, bis nach Overath sogar über 70. Durch die derzeitige Eingleisigkeit auf einem großen Teil der Strecke kommen wir hier an unsere Kapazitätsgrenze“ so Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für NRW.
Gemeinsames Bündnis, um für Verbesserungen bei der Oberbergischen Bahn zu sorgen
Um ein gemeinsames und interfraktionelles Zeichen pro Ausbau der RB 25 zu setzen, hat sich das Bündnis Oberbergische Bahn gegründet. Dieses Bündnis ist eine Initiative zur Modernisierung und zum Ausbau der Schieneninfrastruktur entlang der RB 25. Mitglieder sind die Kommunen Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide, Rösrath, Overath, Köln, Lohmar, Oberbergischer Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis sowie der Zweckverband Nahverkehr Rheinland und die Deutsche Bahn. Durch die offizielle Unterzeichnung der Bündnis-Urkunde durch die beteiligten Landräte und Bürgermeister im Rahmen einer Konferenz im Rösrather Schloss Eulenbroich wurde das Ansinnen, die besondere Bedeutung der Oberbergischen Bahn als wichtige Verkehrsader hervorzuheben, nun auch schriftlich manifestiert. „Wenn wir gemeinsam auftreten und uns gemeinsam über die kommunalen Grenzen hinweg für eine Verbesserung der Ist-Situation einsetzen, werden wir auch erfolgreich sein und eine Attraktivitätssteigerung für die Pendler der Region erreichen“, so Dr. Hermann-Josef Tebroke.
„Um das Bündnis mit Leben zu füllen, wird seitens des NVR Ende des Jahres eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und federführend betreut. Hier ist auch die IHK als Mitfinanzier an Bord. Darüber hinaus wird es Runde Tische geben, an denen die Verkehrs- und Planungsabteilungen der Kommunen wie auch Mitarbeiter der Deutschen Bahn teilnehmen werden. Zusammen werden wir die Oberbergische Bahn im Knoten Köln zu einer leistungsstarken und qualitativ hochwertigen SPNV-Linie entwickeln“, so NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.
Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH