Oberberg – Buchvorstellung – „Weihnachten, Julfest und mehr – 1930-1960 im Oberbergischen“So lautet der Titel eines neuen Buches des Gummmersbachers Horst Koppen. Ursprünglich wollte der Autor nur ein Gedicht über die Weihnachtsbeleuchtung der Kreisstadt schreiben und stellte sich die Frage, ob es Weihnachtssterne schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab? Die Frage konnte er nach umfangreichen Recherchen schließlich mit „Ja“ beantworten. Beim Durchblättern alter Zeitungen aus den Jahren 1930 bis 1960 kamen immer wieder neue, teils lustige, aber auch erschreckende Details zu Tage, so dass aus dem Gedicht schließlich ein Buch von 288 Seiten mit 100 Abbildungen geworden ist.
Darin erfährt der Leser vieles über Weihnachtsgeschenke vor, während und nach dem Krieg und über Gegenstände, die man heute nicht mehr kennt. 1940 heißt es in einem Artikel: „Gute Gerichte für die Festtage zum Beispiel Schneemilch mit eingemachten Früchten“, oder 1943, „dass pro Person 50 Gramm Bohnenkaffee zugeteilt wurde“. Auch durchstöberte der Verfasser Archive der Kirchen und des CVJM und ging der Frage nach, warum 1937 die Kaiserswerther Diakonissen das Gummersbacher Krankenhaus verließen und durch Schwestern der NSV, den sogenannten Braunen Schwestern, ersetzt wurden.
Horst Koppen verfolgte den „Zeitungskrieg“ zwischen der Christlichen Gummersbacher Zeitung und dem nationalsozialistischen Oberbergischen Boten. Er fand Briefe von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen, „wo sich mir beim Lesen teilweise die Haare sträubten“, so Koppen. Wie pervers es im Dritten Reich zuging erfährt man, wenn man für beschlagnahmte Kirchenglocken Urkunden für eine Metallspende ausstellte oder im Laufe der Zeit alle christlichen Feste abschaffen wollte und beispielsweise Weihnachten durch das Julfest ersetzt werden sollte.
Das Buch kann beim Autor Horst Koppen unter Tel. 02174/4442 bezogen werden und ist auch im örtlichen Buchhandel erhältlich.