Oberbergischer Kreis – Eingeschränkte Mobilität für über 13 Millionen Fahrer mit Diesel-Pkw befürchtet die Kraftfahrzeuginnung Bergisches Land als Folge der geplanten blauen Umweltplakette. Zu diesen Fahrzeugen zählten auch fast sechs Millionen Diesel, die nach Euro 5-Norm zugelassen seien, so Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land. Davon seien über fünf Millionen Fahrzeuge zwischen vier und fünf Jahre jung.
Wer etwa als Berufspendler auf die Sparsamkeit und Langlebigkeit des Dieselantriebs setze und die höheren Kosten durch eine entsprechend lange Nutzung amortisieren wolle, werde durch den Vorstoß der Umweltminister an der Nase herumgeführt. Zum einen drohe das Einfahrtverbot in die blauen Zonen, zum anderen müsse mit Wertverlust beim Verkauf gerechnet werden. Diese Entwicklung träfe auch das Kfz-Gewerbe. Ferner sei es noch nicht lange her, dass die Politik die Verbraucher zum Kauf von sparsamen Dieselfahrzeugen aufgerufen habe, um den CO2-Ausstoß insbesondere in den Städten wirksam zu bekämpfen. Die Kfz-Innung fordere daher mehr Verlässlichkeit bei politischen Entscheidungen, so Marcus Otto. Gefordert sei eine Politik mit Augenmaß, die neben berechtigten Umweltanliegen auch die Mobilitätsbedürfnisse sowie auf Treu und Glauben getroffene Investitionsentscheidungen der Steuerzahler berücksichtige.Wie bereits zahlreiche Politiker bewerte auch die Kfz-Innung den Plaketten-Vorschlag als realitätsfern, der zurück in die Schublade gehöre.
Quelle: Kreishandwerkerschaft Bergisches Land