Lindlar – Im vorigen Jahr hatte die Abteilung Oberberg des Bergischen Geschichtsvereins das Heft „Lindlarer Kreuzwegstationen“ herausgebracht. In diesem Jahr nahm man dies zum Anlass, um bei einem Historischen Stammtisch diese historischen Sehenswürdigkeiten zu erwandern.
In Verbindung mit einer Kapellenwanderung versammelten sich vor einigen Tagen etliche Mitglieder und Gäste an der Kirche St. Severin in Lindlar. Dort konnte man an einigen Bildstöcken schon erste Zeugen der lokalen Bildhauerkunst und des Steinbruchgewerbes sehen, die vom Wanderführer und Autor des Heftes, Herrn Paul Friepörtner, erklärt wurden. Die Gemeinde Lindlar beherbergt 400 Bildstöcke oder Fußfälle und 11 Kapellen. Dies stellt eine einmalige Konzentration katholischer Volksfrömmigkeit dar, die auch als touristische Attraktion betrachtet werden kann. Diese Bildstöcke, Fußfälle und Kapellen bedürfen aber insbesondere auch der denkmalpflegerischen Aufmerksamkeit und heimatkundlichen Anteilnahme. Von den Grab- und Missionskreuzen an der Kirche ging es zu den Fußfällen, die die Leidensgeschichte Jesu in 12 Stationen darstellen und an denen schon früher die Fronleichnamsprozession verlief und auch heute noch verläuft. Die Route hat sich in Jahrhunderten etwas verändert, zwischenzeitlich sind Bildstöcke und Kapellen auch verfallen, einige wurden erneuert, andere neu errichtet. So endete die Wanderung bei der neuesten Kapelle, der ökumenischen Schöpfungskapelle von Remshagen, in Sichtweite der schwarzen Pyramide Metabolon. Von dort ging es zur Einkehr mit Kaffeetafel, bei der noch viele Themen der Regionalgeschichte diskutiert wurden. So z. B. die komplexen Besitzverhältnisse der gesehenen Denkmäler, die eine einheitliche Pflege erschweren. Daher tut ihnen die öffentliche Aufmerksamkeit gut – was der BGV mit diesem interessanten Nachmittag sicher geleistet hat.
Das Heft „Lindlarer Kreuzwegstationen“ ist zum Preis von 8,00 € im örtlichen Buchhandel, im Freilichtmuseum Lindlar und im Rathaus Lindlar erhältlich. Es ist als Bestandsaufnahme der Lindlarer Fußfälle zu verstehen und in Kooperation mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte im Förderverein des Bergischen Freilichtmuseums entstanden. Im Heft sind auch eine Reihe weiterer Details und historische Hintergründe nachzulesen.
Text: A. R. et al