Bergneustadt – Im September hat für viele Jugendliche in Oberberg die Ausbildungszeit begonnen. Für den neuen Jahrgang des CJD geht es direkt in die Praxis: Der Toom-Markt wird aktiv unterstützt.
Das CJD als Bildungsträger ist bekannt für seine praxisorientierte Ausbildung. Die Jugendlichen verbringen im Rahmen von Praktika viel Zeit in den Partner-Unternehmen. Hier sollen die Azubis einen engen Kontakt zum Unternehmen aufbauen, so dass nach Abschluss der Ausbildung eine Übernahme möglich wird. Dass diese Philosophie fruchtet, zeigt die Vermittlungsquote: Im Oberbergischen werden über 80 Prozent der Absolventen vermittelt.
Ein wichtiger Partner bei der praktischen Ausbildung im Bereich Verkauf ist der Toom-Markt in Bergneustadt. Das SB-Warenhaus, welches zur REWE-Group gehört, arbeitet seit 2008 sehr eng mit dem Gummersbacher CJD-Standort zusammen.
Da ist es auch nicht verwunderlich, dass derzeit elf Jugendliche im gesamten Markt unterwegs sind. Auf dem Parkplatz werden Kartoffeln und Kohl verkauft, im Eingangsbereich können die Besucher frisch gebackenes Brot probieren und im Bereich Wurst und Käse sowie des Brotverkaufes helfen die Jugendlichen aus. Besonders stolz ist Ausbilder Stefan Borner auf zwei Mädels, die bereits alleine an der Kasse sitzen. Borner: „Wir haben am 5. September das Ausbildungsjahr begonnen. Die Aktion hier haben wir am 9. September gestartet. Und jetzt sitzen die Beiden schon alleine an der Kasse.“
Ziel ist es, schon zu Beginn der Ausbildung die Stärken der Jugendlichen herauszufinden. Wenn man diese kennt, könne man die Jugendlichen entsprechend fördern, erklärt Borner. Die Jugendlichen, die ihre Ausbildung über den CJD absolvieren, haben im ersten Arbeitsmarkt keine Chance. Hier sei eine entsprechende Förderung nötig. Borner: „Eine erfolgreiche Ausbildung ist vor allem mit Hilfe von Erfolgserlebnissen möglich. Dass die beiden Mädels jetzt schon alleine kassieren, wird ihnen für den weiteren Verlauf der Ausbildung Auftrieb geben.“
Bruno Novella, Toom-Marktmanager, freut sich über die Jugendlichen. „Für uns ist es selbstverständlich, hier zu helfen.“ Natürlich sei es zu Beginn immer etwas arbeitsaufwendig, die Jugendlichen einzuarbeiten. Aber nach kurzer Zeit können die Praktikanten auch schon gute Hilfen sein. So zum Beispiel beim Außenverkauf. Diese Arbeit übernehmen die CJD’ler, so dass Novella dafür keine Mitarbeiter abstellen muss.
Novella: „Wir als SB-Warenhaus haben alles, was der Handel zu bieten hat. Angefangen von der Leergutannahme über den Verkauf von Wurst, Käse und Brot bis hin zur Textilabteilung. Während eines Praktikums können die Jugendlichen in allen Abteilungen arbeiten und so ihre Stärken herausfinden.“ Der eine arbeite lieber ohne Kundenkontakt, die andere sei für die Arbeit an der Kasse besser geeignet, als im Wurstverkauf.
Noch bis zum 5. Oktober werden die Jugendlichen im Toom-Markt arbeiten. Das wirklich Besondere: In der Zeit sind sie aber nicht alleine. Borner, unterstützt von seinen Ausbilder-Kollegen aus dem Standort, wird die Jugendlichen während ihrer Arbeitszeit betreuen.
Übrigens: In dieser durchgeführten Art und Weise ist die Kooperation zwischen einem Bildungsträger und einem Unternehmen die einzige in der Region.
Text und Bilder: Simone Hawellek.