Engelskirchen – Der Kommunalwettbewerb HolzProKlima wurde dieses Jahr zum ersten Mal durchgeführt. Hinter der Initiative HolzProKlima stehen 13 Verbände der deutschen Holzwirtschaft, die über das Klimaschutzpotential durch eine intelligente und vermehrte Holzverwendung aufklären. Als erstes und einziges Bundesland mit eigenem Klimaschutzgesetz war Nordrhein-Westfalen der ideale Austragungsort für den Pilot-Wettbewerb. Über vier Monate konnten Kreise und Gemeinden in NRW ihre Wettbewerbsbeiträge einreichen. 14 Fachjurymitglieder hatten Mitte August im Umweltministerium in Düsseldorf drei Preisträger ermittelt.
Die verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung von Holz wird angesichts zunehmender Ressourcenverknappung und dem Klimawandel immer wichtiger. Dabei spielt das Kaskadennutzungsprinzip, das die mehrfache stoffliche Verwendung von Holz vor der energetischen Nutzung vorsieht, eine besonders große Rolle. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, ein öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen, welche Klimaschutzpotentiale durch die verstärkte Verwendung von Holz als Werk- und Baustoff erzielt werden können.
Mit dem Gemeinschaftsprojekt „:metabolon – Bergisches Energiekompetenzzentrum“ haben der Oberbergischer Kreis, der Rheinische-Bergischer Kreis sowie die Stadt Leverkusen einen Lern-, Kompetenz- und Innovationsort geschaffen, der über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der wertvollen Ressource Holz für den Klimaschutz informiert.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel zeichnete das Projekt auf der Landesgartenschau NRW in Zülpich für ihr vorbildliches Engagement für den Klimaschutz mit dem Preis des Kommunalwettbewerbs HolzProKlima aus.
Im Rahmen des Projekts wird unter dem Leitbild „Vom Reststoff zum Rohstoff“ an der Wiedernutzbarmachung von Resthölzern geforscht. Derzeit wird gemeinsam mit der Fachhochschule Köln ein Forschungszentrum aufgebaut, das sich mit seinen Arbeitsschwerpunkten „Stoffumwandlung“ und „Nachhaltige Ressourceneffizienz“ für die Kaskadennutzung einsetzt.
Mit dem Projekt werden jährlich über 25.000 Menschen erreicht, die die Informations- und Beratungsangebote nutzen oder die 350 m2 große Dauerausstellung zu den Themen wie der energetischen Gebäudesanierung durch den Baustoff Holz besuchen.
Als eines der ersten aus Holz gefertigten Industriegebäude Deutschlands zeigt das Bergische Energiekompetenzzentrum auf, welche Möglichkeiten im Holzbau liegen.
Das Projekt „:metabolon – Bergisches Energiekompetenzzentrum“ macht für Menschen erfahrbar, wie vielseitig die wertvolle Ressource Holz für den Klimaschutz eingesetzt werden kann und bietet wichtige Lösungsansätze in Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Ressourcenverknappung.
Das Bergische Energiekompetenzzentrum ist auch Sitz des Holzclusters Bergisches Land, welches ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt des Oberbergischen Kreises, des Rheinisch-Bergischen Kreises sowie die Stadt Leverkusen ist und aktiv die Wertschöpfungskette Holz in der Region unter den Gesichtspunkten der Kaskadennutzung unterstützt.
Ebenfalls wird das Bergische Energiekompetenzzentrum Sitz des oberbergischen und rheinisch- bergischen Klimaschutzmanagers, der sich mit dem aktiven Netzwerk von 49 kommunalen Klimaschutzbeauftragten, den regionalen Energieberatern gemeinsam für ein gezieltes Ressourcenmanagement einsetzt.
Den ersten Platz belegte die Gemeinde Nettersheim, die für ihr gelebtes Konzept „Holz: sichtbar und spürbar in Nettersheim. Der Stadt Lohmar wurde für ihre innovativen Holzbrücken mit dem dritten Preis ausgezeichnet.
Für das Ministerium und die Initiative HolzProKlima war es wichtig zu erkennen, dass in den Gemeinden ein Bewusstsein für das große Klimaschutzpotential, das in einer vermehrten Holzverwendung liegt, vorhanden ist. VHI-Geschäftsführer Dr. Peter Sauerwein, Mitinitiator von HolzProKlima, erklärte dazu: „Fast alle Materialien zum Bauen und Wohnen müssen mit hohem Energieaufwand künstlich hergestellt werden. Holz dagegen wächst durch Sonnenergie und Photosynthese auf natürliche Weise. Statt an die Atmosphäre CO2 abzugeben, entzieht ihr Holz CO2, gibt Sauerstoff an sie ab und speichert den Kohlenstoff. Dieser bleibt so lange gebunden, bis das Holz verbrennt oder verrottet. Daher muss Holz möglichst lange im Kreislauf gehalten werden und zunächst stofflich und erst dann energetisch verwendet werden.“