Was kann ich, was will ich, wie bewerbe ich mich richtig?
„Ich habe doch noch zwei Jahre Zeit, bis ich mich für einen Beruf entscheiden muss…!“ – eine Aussage, die die Berufsberaterinnen und Berufsberater häufig hören, wenn sie in den 8. Klassen das Thema „Berufswahl“ ansprechen.
Das ist leider falsch…
In einigen Branchen – zum Beispiel bei Banken und Versicherungen, aber auch bei vielen großen Firmen – sind bereits jetzt die Auswahlverfahren für das Jahr 2017(!) in der Entscheidungsphase oder sogar schon abgeschlossen. Möchtest Du in diesem Bereich eine Ausbildungsstelle finden, musst Du Dich schon sehr früh bewerben.
In der Regel beginnt bei den Firmen die Suche nach den Azubis von morgen jedoch etwa ein Jahr vorher. Wer also für 2017 eine Ausbildung sucht, hat die besten Chancen, wer mit seinen Bewerbungen nach den Sommerferien 2016 loslegt. Lediglich in kleineren Firmen, in Handwerksbetrieben oder etwa in Arztpraxen entscheiden sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber häufig erst später für den/die passende/n Bewerber/in.
Wichtig ist also, dass Du Dich schon frühzeitig mit den Themen „Beruf“ und „Bewerbung“ auseinandersetzt!
Wie fange ich am besten an?
Im Rahmen der Berufsfelderkundung in Form von eintägigen Schnupperpraktika in der Klasse 8 bieten sich bereits die Chance, erste Einblicke in ausgewählte Berufe zu bekommen. Du solltest bereits diese ersten Schnupperpraktika gezielt danach aussuchen, welche persönlichen und schulischen Stärken oder auch welche Hobbys Du hast. Wichtig ist: Nicht „irgendein“ Praktikum machen, nur weil man es machen „muss“ und/oder der jeweilige Betrieb um die Ecke liegt!
Als ersten Schritt solltest Du Dir klar werden, worin Du denn eigentlich gut bist. Was kann ich besonders gut? Lese ich gerne? Arbeite ich lieber praktisch, mit meinen Händen? Kann ich gut organisieren, z.B. eine Fete? Oder repariere ich gerne Dinge? Kommen Freund/innen oft mit ihren Problemen zu mir, weil ich gut zuhören kann und gute Tipps habe? Oder mache ich lieber „mein Ding“?
Wie kriege ich raus, was ich gut kann?
Indem Du Dir selbst solche Fragen stellst! Dann Deine Eltern und enge Verwandte und vielleicht auch Lehrer/innen fragst, was die meinen, was Du gut kannst. Und Deine Freundinnen und Freunde. Jeder kennt eine andere Seite von Dir und jeder wird Dir hierzu etwas sagen können. Manchmal ist es auch bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ganz gut, die Erfahrung einer neutralen Person, etwa den Berufsberater/die Berufsberaterin an Deiner Schule in der Schulsprechstunde oder bei einem Beratungstermin zu nutzen.
Außerdem gibt es kostenlose Tests, die Dir helfen können herauszufinden, welche berufliche Richtung am besten zu Dir passen könnte.
Im Internet gibt es z.B. die Plattform „Planet-beruf“ (www.planet-beruf.de) wo Du alles rund um die Themen „Ausbildung“ und „Bewerbung“ findest.
Auch ein „Berufswahl-Fahrplan“ gehört dazu, den Du Dir auch herunter laden und ausdrucken kannst.
Deine Interessen kannst Du dann z.B. über die Seite „Berufe-Entdecker“ (http://www.berufeentdecker.de/) abchecken – die gibt es auch als App für Android und iOS. Aber auch „planet-beruf“ selbst gibt Dir die Möglichkeit zu testen, ob Du etwa ein gutes technisches Verständnis besitzt oder ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, was für einige Berufe ganz wichtig ist. Oder aber, ob Du eher handwerklich gut drauf bist oder Deine Stärken eher im schulisch – theoretischen Bereich liegen.
Ergänzt wird das Angebot durch das „Berufe-Universum“ (http://portal.berufe-universum.de/) – wie Du siehst, Du hast ganz viele Möglichkeiten um herauszufinden, welche Berufe zu Dir passen könnten.
Was macht man denn da eigentlich?
Die Vorschläge die Dir gemacht werden, sagen Dir nichts? Du hast keine Ahnung, was z.B. ein/e „Bauten- und Objektbeschichter/in“ so macht? Oder ein/e „Konstruktionsmechaniker/in“? Was bedeuten die ganzen Spezialisierungen, z.B. im kaufmännischen Bereich?
Auch hier hilft Dir „planet-beruf“ weiter – unter „Mein Beruf“ findest Du Berufsbeschreibungen und Filme zu nahezu jedem Ausbildungsberuf.
Ich habe mich entschieden – und nun?
Wenn Du Dich für eine betriebliche Ausbildung interessierst, so findest Du Ausbildungsstellen in der Jobbörse der Agentur für Arbeit. Sprich Deinen Berufsberater/Deine Berufsberaterin an der Schule an, der Dir gerne dabei hilft, die für Dich passende Ausbildungsstelle zu finden. Aber natürlich sind nicht alle Ausbildungsstellen in der Jobbörse zu finden, denn viele Firmen inserieren auch weiterhin in Zeitungen, oder warten darauf, dass Du sie aktiv ansprichst. Auf den Internetseiten der Unternehmen sind – zumindest bei größeren Firmen – auch oft Ausschreibungen veröffentlicht. Ausbildungsbörsen sind immer gute Chancen, direkte Kontakte mit Azubis und Ausbildern zu knüpfen. Und vor allem: Nutze die Schul- und ggf. auch freiwillige Praktika in den Ferien, um potenzielle Ausbilder/innen schon früh von Dir und Deinen Fähigkeiten zu überzeugen!
Wie bewerbe ich mich richtig?
Die Art der Bewerbung ist immer auch davon abhängig, wo man sich bewirbt. So sind die Ansprüche einer Bank oder eines großen Unternehmens an Deine Bewerbungsunterlagen andere, als wenn Du Dich z.B. im Medienbereich bewerben möchtest oder im Handwerk. Und immer häufiger gehen vor allem große Arbeitgeber zur so genannten Online-Bewerbung über.
Das Bewerbungsfoto ist Deine Eintrittskarte! Das sollte also auch entsprechend gut aussehen. Saubere und dem Anlass angepasste Klamotten und gekämmte Haare sind das Mindeste. Dass die Bewerbungsunterlagen fehlerfrei und auf sauberem Papier ausgedruckt sind, sollte selbstverständlich sein.
Auch hier hilft Dir „planet-beruf“ mit einem Bewerbungstraining. Von der Bewerbungsmappe über die Möglichkeit der online-Bewerbung, Auswahltest-Training und Vorstellungsgespräch bis hin zu einem Bewerbungsmanager findest Du hier alles, was Du für die Erstellung von Bewerbungsunterlagen und einen guten Verlauf des Bewerbungsverfahrens brauchst.
Auch das Bewerbungstraining gibt es als App für Android und iOS – „Bewerbung – Fit fürs Vorstellungsgespräch“ kannst Du Dir herunter laden und hast alle wichtigen Informationen immer zur Hand.
Pack’ es an – es ist nie zu früh, aber schnell zu spät!
Quelle: Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach
Ausbildung, Beruf und Karriere in Oberberg
Weitere interessante Infos zu den Themen Ausbildung, Beruf und Karriere finden Sie hier: