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AWO gibt Trägerschaft an sieben Kitas ab

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Nümbrecht/Bergneustadt/Reichshof/Waldbröl – Nach der mehr oder weniger ergebnislosen Krisenkonferenz in der vergangenen Woche zur Kita-Finanzierung überrascht die Nachricht kaum: Die AWO Rhein-Oberberg muss zum 31. Juli die Trägerschaft von sieben Einrichtungen abgeben. Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht gelungen, eine andere Lösung zu finden, bedauern Geschäftsführung und Vorstand des Wohlfahrtsverbandes.

Abgegeben werden müssen die Nümbrechter Kitas Helene Lange und Anne Frank, die Bergneustädter Kitas Anna Zammert und Marie Schlei, in Waldbröl die Kita Büscherhof sowie der Kindertreff Eichen und in Reichshof-Wildberg die Kita Emma Schulze. Das Personal und die Eltern dieser Einrichtungen sind am Freitagmorgen über diesen Schritt schriftlich unterrichtet worden. Im Brief an die Eltern wird noch einmal erläutert, dass die Abschlüsse im Tarif des öffentlichen Dienstes (TVöD) die Personalkosten um 11,9 Prozent steigen ließen, die Kindpauschalen jedoch nur um sechs Prozent anwuchsen.

2015 seien die Personalkosten nochmals um rund sieben Prozent gestiegen, ab diesem März sei mit einer Erhöhung um drei Prozent zu rechnen. „Diese zehn Prozent Mehrausgaben können wir aus eigener Kraft nicht aufbringen“, heißt es in dem Schreiben. „Selbst schmerzhafte Einsparmaßnahmen können das nicht verhindern.“ Am Donnerstagabend hatte sich der geschäftsführende Vorstand mit dem Thema befasst und „sich enorm schwer getan mit der Entscheidung, die Trägerschaft an den genannten sieben Kitas abgeben zu müssen“, erklärte Kreis- und Bezirksvorsitzende Beate Ruland. Sie und AWO-Geschäftsführerin Martina Gilles „bedauern außerordentlich, die qualitativ hochwertige Arbeit mit motivierten Teams in sieben Einrichtungen aufgeben zu müssen“.

Es handele sich um „bewährte Einrichtungen“, für die es hoffentlich einen reibungslosen Übergang zu einem neuen Träger gebe, sagte Gilles. Am kommenden Montag wird sich der Jugendhilfeausschuss des Kreises mit dem Thema Defizitausgleich bei den AWO-Kitas beschäftigen, am Mittwoch dann der Kreisausschuss und der Kreistag. Landrat Jochen Hagt hatte in der Krisenkonferenz in der vergangenen Woche betont, dass der Kreis zu einem bedarfsgerechten Angebot verpflichtet sei, darüber hinaus sei es ein werbewirksame Botschaft an junge Familien, sich im Oberbergischen niederzulassen. „Wir haben hier keinen Kita-Platz zu viel.“ Die Wohlfahrtsverbände hoffen nun, dass sich die politischen Parteien dieser Überzeugung anschließen.

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