Gummersbach – Auch der oberbergische Arbeitsmarkt ist den üblichen Wellenbewegungen ausgesetzt und kämpft mit starken Schwankungen. Regina Wallau, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, erklärt, dass dies strukturell bedingt sei und seinen Ursprung unter anderem in der Automobil- und Maschinenbaubranche habe.
Im Februar 2013 ist die Zahl der Arbeitslosen im Oberbergischen Kreis im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Prozent auf 9.315 gestiegen. Diejenigen, die sich aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben, ist dagegen aber gesunken: Im Vergleich zum Januar um 37,5 Prozent. Im Gegenzug haben 497 Personen wieder eine Beschäftigung gefunden (+16,1 Prozent). Wallau: „Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen angestiegen. Das haben wir auch so erwartet. Aber die Zahlen halten sich in Grenzen.“
Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen erklärt Thomas Kommer, Leiter der Geschäftsstelle Gummersbach, unter anderem mit den Abschlussprüfungen im Ausbildungsbereich. Diejenigen, die eine Ausbildung von zweieinhalb- oder dreieinhalb-jähriger Dauer absolviert haben, haben diese im Januar abgeschlossen. Viele seien von den Unternehmen nicht übernommen worden und hätten sich daher arbeitslos gemeldet. Kommer: „Das wird sich aber bereits zum 1. März wieder entspannen, denn viele der Betroffenen geben jetzt schon die Rückmeldung, dass sie zu dem Zeitpunkt eine neue Anstellung gefunden haben.“
Besonders erfreut zeigten sich Wallau und Kommer über die Entwicklung beim Stellenzugang. Wurden im Januar noch 243 freie Stellen gemeldet, waren es im Februar 389. „Das sind aber lediglich 40 Prozent. Viele Unternehmen melden freie Stellen nicht bei uns“, erläutert Wallau. Insgesamt gibt es 398 offene Plätze unter anderem im IT-Bereich, im Einzelhandel, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie und dem verarbeitenden Gewerbe. Damit verzeichnet der Oberbergische Kreis prozentual den höchsten Stellenzugang im gesamten Bereich der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach.