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1 Jahr Aggerstrand – Erfolgsprojekt für die Region!

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Engelskirchen – Früher war hier das Freibad in Ründeroth. Das gibt es nicht mehr. Stattdessen heißt das Gelände jetzt „Aggerstrand“ und führt „Mehrgenerationenpark“ im Titel. Ein ehrgeiziges Projekt, das die Gemeinde Engelskirchen mit dem oberbergischen Kreis und mit der AWO Rhein-Oberberg und weiteren Partnern auf die Beine stellte und im vergangenen Sommer eingeweiht hat. Tausende kamen an jenem warmen Juliwochenende und feierten fröhlich die Eröffnung. Grund genug, nach mehr als einem Jahr eine erste Bilanz zu ziehen.

„An warmen Sommertagen planschen die Kinder hier im seichten Wasser der Agger, die Mütter sitzen im Gras am Ufer und plaudern, die Jugendlichen spielen Basketball – das ist schon eine tolle Stimmung hier“, schwärmt Konrad Schneider, einer der Nachbarn am Aggerstrand. Er und der Nachbar Rainer Schmidt haben sich früher übers Kinderlachen im benachbarten Freibad gefreut. Als das dann vor 14 Jahren aus Kostengründen geschlossen werden musste, „hat uns schon das Herz geblutet“, erzählt Schneider. Umso froher seien er und Schmidt, dass sich an dessen Stelle der Mehrgenerationenpark mit dem Aggerstrand etabliert habe. Deshalb ist es für die beiden auch Ehrensache, von Freitag bis Sonntag „Schließdienst“ auf dem Gelände zu machen. Bevor sie das Tor vorn am Parkplatz verriegeln, machen die beiden noch einen kleinen Rundgang und schauen nach, ob wirklich alle gegangen sind. Nebenbei sammeln sie dabei Müll auf, der eventuell noch auf der Wiese liegt. Und sie kontrollieren noch mal die Toiletten, die der Reinigungsdienst der Kommune säubert. Denn am nächsten Tag soll ja alles wieder picobello sein.

Genutzt wird das Areal von der AWO mit ihrem Naturkindergarten und den „Sonnenwichteln“. Das ist ein Ableger des Anonie-Pfülf-Familienzentrums und ist vom ersten Tag an ein Hit in der Kinderbetreuung gewesen. Die Plätze sind hochbegehrt, die Sonnenwichtel verbringen paradiesische Tage im Grünen. Ist es draußen mal allzu unwirtlich, gehen sie vorn neben dem Eingang in ihr festes Haus. Was aber lediglich bedeutet, dass sie das Paradies von draußen nach drinnen verlegen. Denn spielen können sie wie in einem Schaufenster zur Natur hin, Bäume und Sträucher hinterm Fenster sind zum Greifen nah, wenige Meter entfernt fließt gemächlich die Agger vorbei.

Quelle: Gemeinde Engelskirchen
Quelle: Gemeinde Engelskirchen

Die Jugendlichen finden gegenüber im Gebäude ihr Refugium: das AWO-Jugendzentrum. Den Betrieb baut seit einem Jahr die Sozialpädagogin Carmen Barger auf. Seit dem 1. Juli steht ihr Dirk Sagowsky zur Seite. Der 52-jährige Sozialpädagoge will die Jugendlichen für Musikprojekte begeistern, eine oder mehrere Bands auf die Beine stellen. Damit die Kids etwas Eigenes entwickeln können, wie er sagt. Dabei können sie von seiner Erfahrung profitieren. Denn Sagowsky hob vor 20 Jahren das erste „Kinderrock-Festival“ im Kölner Jugendpark unter der Zoobrücke aus der Taufe. Eine Veranstaltung, die bis heute existiert.
Er und Carmen Barger investieren zwar viel Energie und viele Ideen ins Jugendzentrum, aber gestalten und mit Leben füllen müssen es die Jugendlichen selbst. Ein Prozess, der dauert. Wie das Wachsen eines Organismus. Dabei versuchen die beiden, generationsübergreifende Initiativen voranzutreiben. Das können Singgruppen sein, Literatur- oder Geschichtszirkel. Aber auch das muss sich entwickeln, kann nicht verordnet werden.

Als Idee geistert in den Köpfen der Sozialpädagogen herum, im Jugendzentrum Bilder der Foto-AG auszustellen und um Fotos von Kindern und Jugendlichen zum selben Thema der Ausstellung zu ergänzen. Macht sich also der Fotokreis daran, Menschen aus dem Dorf abzulichten, liefern die Kinder und Jugendlichen Bilder, wie sie die Menschen im Dorf sehen. Das könnte eine spannende und anregende Schau werden.

Ein Projekt, das seit mehr als einem halben Jahr bestens generationenübergreifend läuft, ist das „Repair-Café“ an jedem letzten Sonntag im Monat. Die Bürgerinitiative „Weitblick“ hat es aus der Taufe gehoben und betreibt es. Jung und Alt bringt ins Jugendzentrum, was repariert werden soll: Elektrogeräte ebenso wie Textilien, die kaputt sind oder geändert werden sollen. Da lässt sich der junge Biker vom alten Schrauber technisch auf die Sprünge helfen.

Rückenwind erhält der Mehrgenerationenpark mit Naturkindergarten, Jugendzentrum und Aggerstrand auch von den örtlichen Vereinen. Sie stiften gern den Erlös ihrer Feste für das Vorzeigeprojekt in ihrer Heimatgemeinde. So unter anderem die Hofgemeinschaft Stiefelhagen, die 1100 Euro von ihrer 600-Jahr-Feier für einen Grillhütte spendete oder die Ründerother Schützen, die 400 Euro vom Pokalschießen gaben oder der Gemeinnützige Verein Wiehlmünden, der ebenfalls 400 Euro fürs Jugendzentrum locker machte. Auch Private haben finanzielle Unterstützung geleistet wie ein Goldhochzeitspaar aus Ründeroth, das auf Geschenke verzichtet hatte.

Bei diesen Spendern will sich die AWO am Sonntag, 19. Oktober, ab 11 Uhr mit einem Grillfest am Aggerstrand bedanken. Da wird dann wahrscheinlich auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus vorbeischauen. Weil es schließlich nicht irgendein Projekt ist, sondern „sein“ Aggerstrand.

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